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Christoph Marthaler bleibt in Zürich. Nach der Billigung höherer Subventionen in einer Volksabstimmung will das von ihm geleitete Schauspielhaus nun den direkten Kontakt zum Publikum weiter vertiefen. Dafür soll die Bühne mit Tagen der offenen Tür oder mit der Präsenz bei Stadtteilfesten versuchen, der Bevölkerung das Theater näher zu bringen.

Bei einem Referendum waren am Sonntag mehr städtische Zuschüsse zum Spielbetrieb sowie eine Beteiligung an der Kostenüberschreitung beim Bau der neuen Spielstätte Schiffbau mit knapper Mehrheit gebilligt worden. Dafür stimmten rund 53 Prozent, während 47 Prozent dagegen votierten. Der Umbau einer ehemaligen Werfthalle zu einem neuen Kultur- und Werkzentrum, das 2000 eröffnet wurde, sowie Besucherschwund im Stammhaus Am Pfauen haben das Schauspielhaus in Finanznöte gebracht.

Das Schauspielhaus selbst leistet einen Beitrag zum Sparen durch die Verkürzung der Spielzeit, die erst im Oktober anstatt im September beginnt. Inhaltliche Änderungen seien aber nicht geplant. „Wir machen weiterhin mit Leidenschaft und Überzeugung das, was wir für richtig halten“, sagte Marthaler der Neuen Zürcher Zeitung.

Der Klau geht weiter: Während der „Langen Nacht der Museen“ am 25. Mai ist in der Hamburger Kunsthalle eine Bronzeskulptur des Schweizer Künstlers Alberto Giacometti gestohlen worden. Das 1956 entstandene Werk ist laut einem Polizeibericht während der Sonderveranstaltung verschwunden. Rund 16.000 Menschen hatten von 18.00 bis 3.00 Uhr zur „Langen Nacht“ das Museum besucht. Dabei hatten die Täter das 32 Zentimeter hohe Original gegen eine bemalte Holzkopie ausgetauscht, die Giacomettis Figur offenbar nur sehr schlecht imitiert – die Schultern fehlen. Der Wert der entwendeten Skulptur wird auf 500.000 Euro geschätzt.

Der Münchner Schriftsteller Heiner Link ist im Alter von 42 Jahren mit seinem Motorrad tödlich verunglückt. Der Unfall ereignete sich bereits am Fronleichnamstag. Link gehörte zu dem Kreis junger Autoren, die sich sarkastisch mit den Umständen der Gesellschaft befassen. Vorbilder für seine Romane waren Karl Valentin, Herbert Achternbusch und Gerhard Polt.

Link veröffentlichte 1997 den Roman „Hungerleider“ und wurde im selben Jahr einem größeren Publikum mit der Anthologie „Trash-Piloten“ bekannt. 1998 war er Arno-Schmidt-Stipendiat und Stipendiat des Deutschen Literaturfonds. Zuletzt erschien von Heiner Link im österreichischen Residenz-Verlag das Buch „Mein Jahrtausend“.