lokalkoloratur

Der kurze Blick in den Schreibtischplaneten gibt Auskunft: Oliver Bierhoff, seines Zeichens Bankdrücker bei der Nationalelf und inzwischen Stürmer mit Spinnenweben um den Beinen hat sein ganz persönliches ABC. A wie Abitur, B wie Börse und C wie Computer. Warum spielt der überhaupt Fußball, wenn doch jede japanische Bürowabe besser von ihm ausgefüllt würde als der gegnerische Strafraum. Solch Universalist scheint den Geschmack einiger Aufsichtsräte beim HSV zu treffen. Endlich einer, der so mit der Tastatur umgehen kann, dass nicht immer eine Null zu viel hinter Ablösesummen getippt wird, denken sich die Offiziellen. So soll der ehemalige Essener Dom-Singknabe Bierhoff für den richtigen Ton beim HSV sorgen. Denn singen muss er können, der neue Sportchef beim HSV. Sonst könnte ja jeder Sportchef eines Bundesligateams werden. Schlechte Karten also für Amtsinhaber Holger Hieronymus, der vertraglich noch bis zum Januar im Volkspark verweilen muss und wahlweise Chorstunden oder Beratungen für arbeitslose Führungskräfte aufsuchen kann. Aber es kann ja nicht jeder in allen Bereichen mit solch herausragenden Leistungen glänzen wie Oliver Bierhoff. Frei nach seinem Motto: „Man muss bereit sein, das Beste zu geben.“ FOG