Lehrern langt‘s

Unmut ohne Ende: Von den Schulleitern bis zu den Referendaren. Alle sind sauer auf Bildungssenator Lange und seine Stellenstreichungen

Die Vereinigung Hamburger Schulleiter warnt angesichts der von Bildunssenator Rudolf Lange (FDP) verordneten Kürzungen vor Chaos zum Schuljahresbeginn und einer „Verschlechterung der Unterrichtsqualität“. Kürzungen der Lehrerstunden, Abschaffung der Lehrmittelfreiheit, dritte Sportstunde ohne Finanzierung und größere Klassen sei angesichts der Situation des Bildungssystems der falsche Weg. Doch die politische Richtung sei eine Sache. Eine andere sei die Leitung einer Behörde: „So unorganisiert wie zum gegenwärtigen Zeitpunkt war die Hamburger Schulorganisation seit 50 Jahren nicht!“, heißt es in einer Pressmitteilung. Weil noch unklar ist, welche Schulen welche Lehrer wohin abgeben, werde es nach den Ferein an vielen Schulen zunächst einen „Notplan“ geben. Bereits jetzt ist vorauszusehen, dass im kommenden Schuljahr mehr Unterricht ausfallen wird, weil es weniger Teilungs- und Förderstunden geben wird, mit der aufgefangen wurde.

Auch unter Hamburgs Referendaren brodelt es: Eineinhalb Jahre lang wurden ihnen das Gefühl vermittelt, gebraucht und eingestellt zu werden. Doch jetzt wird nur ein kleiner Teil von ihnen in Hamburg als Lehrer arbeiten. Wie klein, ist unklar. Unter den jetzt fertig ausgebildeten gut 300 Referendaren geht die Angst um, dass nur jeder Zehnte von ihnen einen Job in Hamburg bekommt. Schulbehördensprecher Hendrik Lange versichert: „Jede dritte der 200 zu besetzenden Stellen ist für einen in Hamburg ausgebildeten Referendar.“ Das wäre dann knapp jeder Vierte. Wer eine der wenigen Stellen bekommt, richtet sich nach Fächern und Note. Begehrt ist beispielsweise, wer Chemie, Physik oder Musik unterricht. Die anderen sind demnächst arbeitslos. Allerdings ohne Arbeitslosengeld, denn als Beamtenanwärter haben sie nicht in die entsprechenden Versicherungen einbezahlt. san