Die letzte Nacht an Deck

Das millionenschwere Ocean Race beendet seinen Meeresmarathon am Sonntag in Kiel. Die Stadt hofft auf Bonus bei der Bewerbung für die Segelwettbewerbe der Spiele 2012

von OKE GÖTTLICH

So weit kann kein Mensch in seinem Leben zählen. Die Summe der am Sonntag auf der Zieletappe des Ocean Race 2001/2002 in Kiel einlaufenden Syndikate bewegt sich locker im dreistelligen Millionenbereich. Doch allen Unkenrufen zum Trotz, dass Volvo Ocean Race sei teuer und zu wenig vermarktbar, gibt es bereits vor dem Ende Gewinner.

Unabhängig vom sportlichen Abschneiden hat die Assa Abloy finanziell längst gewonnen. Elf Millionen Euro hat die Firma in ihr Segelteam investiert, 45 Millionen Euro beträgt der Wertzuwachs, den die Firma durch die Bekanntheitssteigerung eingesegelt hat. Seit dem Start ihrer Kampagne 2000 um das Volvo Ocean Race seien 7000 Artikel in elf überwachten Ländern gezählt worden und 636 Millionen Zuschauer am Fernsehgerät während der 763 gezählten TV-Stunden erreicht worden. Zahlen, die für Syndikatsbosse wirklich wichtig sind. Das die Assa Abloy auf der letzten Etappe nebenbei noch gegen das illbruck-Syndikat um den ersten Platz segelt, gerät schon mal in den Hintergrund.

Doch der sportliche Wert des Ocean Race bei dem in neun Monaten zehn Häfen und vier Meere besegelt wurden, ist das eigentlich Beachtliche. „Das hier ist Paris-Dakar“, sagt Andreas Kling, Sprecher der illbruck, die sich das Unternehmen 40 Millionen Euro kosten ließ. Dank dieses Investitionsvolumens ist der Sieg für die Leverkusener eigentlich Pflicht. Doch dazu muss die noch führende Yacht wenigstens Fünfte werden.

Punktverteilung: 1. 8 Pkt., 2. 7 Pkt. ...Stand vor der letzten Etappe:1. illbruck 54 Ptk.2. Assa Abloy 493. Amer Sports I, News Corp, Tyco 40TV: Sa., 16.30 h; So., 15.30 h auf N3