Strahlende Ideen für Energie und Umwelt

Pfiffige Produkte auf der Solar Energy 2002 und Ideen wie man erneuerbare Energien fördert auf dem Weltforum

BERLIN taz ■ Gestern ist die Solar Energy 2002 auf dem Berliner Messegelände gestartet. Noch bis einschließlich kommenden Sonnabend können sich auf der Weltmesse für Erneuerbare Energien Fachbesucher bei etwa 300 Ausstellern über neueste Produkte im Bereich der Photovoltaik und Solarthermie sowie in weit geringerem Umfang auch in der Windkraft informieren (www.solarenergy-berlin.de). Erwartet werden 30.000 Besucher. Anlässlich der Messe tagt parallel das Weltforum Erneuerbare Energien (www.wcre.org).

Ein Highlight der Produktmesse ist unter anderem ein revolutionäres Fenster, das im Winter den Raum beheizt und im Sommer kühlt. Möglich wird dieser Effekt durch eine drehbare Absorptionsscheibe. So strahlt das Fenster beispielsweise im Winter bei minus acht Grad Außentemperatur, selbst bei diffusem Außenlicht, etwa 40 Grad Celsius in den Raum ab.

Als weitere Innovation stellt das neu gegründete Umweltzentrum Graz erstmals einen Hanfdämmstoff als Baumaterial vor, der die technische Zulassung der Europäischen Union erhalten hat. Laut Hersteller ist die Wärmespeicherfähigkeit von Hanfdämmstoff wesentlich größer als die der meisten gebräuchlichen Dämmstoffe.

Auf der Tagung des Weltforums Erneuerbare Energien tauschen sich gestern 400 Entscheider aus Politik, Wirtschaft und Verbänden über Erfolge und Strategien aus, erneuerbare Energien über politische Einflussnahme zu fördern. Darunter Vertreter aus dem US-amerikanischen Energieministerium, Wissenschaftler skandinavischer Universitäten oder Aktivisten afrikanischer Verbände. Das von der gemeinnützigen Organisation Eurosolar vor einem Jahr initiierte Weltforum wird bis Sonnabend einen Aktionsplan für die globale Verbreitung erneuerbarer Energien verabschieden. Dieser enthält zwölf Handlungsempfehlungen an die Teilnehmerstaaten der UN-Weltklimakonferenz in Johannesburg Ende August diesen Jahres. Kernforderungen sind ein Erneuerbarer-Energien-Verbreitungsvertrag und eine internationale Agentur für erneuerbare Energien.

Der Verbreitungsvertrag soll diejenigen Vertragsstaaten, die regenerative Energien nutzen, auf völkerrechtlicher Basis verpflichten, energiewirtschaftlich weniger entwickelten Unterzeichnerstaaten technische Hilfe zu leisten. Ein solches Völkerrechtsabkommen könne die Grundlage für eine internationale Agentur sein. Diese solle mit verbindlichen Festlegungen die Verbreitung erneuerbarer Energien gewährleisten.

MARTIN WÜNDERLICH