Streik im Hafen

Mehrere hundert Hafenarbeiter an deutschen Seehäfen haben gestern den Betrieb auf den Terminals durch Warnstreiks verzögert. Sie protestierten gegen Pläne der EU, nach denen künftig ausländische Unternehmen den Wettbewerb in den Seehäfen mitbestimmen sollen. Falls die geplante Richtlinie in geltendes Recht umgesetzt werde, seien einschneidende negative Folgen für die Beschäftigten und die Unternehmen in den europäischen Häfen absehbar, erklärte die Gewerkschaft ver.di. Die geplante EU-Richtlinie sieht unter anderem vor, dass die Konzessionen für Dienstleistungen im Hafen nur noch befristet vergeben werden und neu ausgeschrieben werden müssen. Damit wird ausländischen Konkurrenten der Markt geöffnet. „Wenn sich hier mächtige Kapitaleigner aus Hongkong oder Singapur einkaufen können, werden bald auch asiatische Sozialstandards mit Mini-Bezahlung gelten“, sagte Hamburgs ver.di-Chef Wolfgang Rose. „Hamburg braucht keinen unsicheren Billighafen. Diese Richtlinie muss weg.“