Task-Force Streik aktiv

Bauarbeiter-Protest setzt sich fort und weitet sich aus. Unternehmen klagen über Übergriffe auf Streikbrecher

Im Bauarbeiter-Streik setzt langsam der Alltag ein. Gestern hat die IG Bau nochmals den Arbeitskampf auf einige Baustellen ausgeweitet. „Es sind jetzt 2500 Arbeiter auf 250 Baustellen im Wirtschaftsgebiet Hamburg im Ausstand“, sagt IG Bau-Sprecher Andreas Suß. „Die Kumpel rennen uns die Bude ein.“

Die Gewerkschaft erwägt auch, Firmen aus Mecklenburg- Vorpommern, die größtenteils auf Hamburger Baustellen arbeiten, in die Streiks einzubinden. „Das sind die Firmen, die mit ihren Dumpinglöhnen den Hamburger Markt kaputtmachen.“ Ansonsten steht die Streikfront. Die Task-Force Streik hat ihre Arbeit darauf konzentriert, Baustellen „zu sichern“, also klarzustellen, dass Einzelne nicht arbeiten. Dabei soll es nach Angaben der Bauunternehmer zu Übergiffen gekommen sein, bei denen Streikbrechern Prügel angedroht worden sei. „Das ist eine maßlose Übertreibung. Es haben wohl einige ein wenig über die Strenge geschlagen, aber das kann in der Hitze des Gefechts vorkommen“, erklärt Suß. Solidarisch zeigten sich selbst einige Subunternehmen, die mit Polen und Bulgaren arbeiten. Suß: „Auf einer Baustelle sind alle Polen spontan in den Streik getreten und sind komplett in die Unterkünfte zurückgekehrt.“ KVA