Bäume weg für Nordtribüne

„Keine Vorentscheidung für die Baugenehmigung“, sagt das Bauressort. Die Bäume vorm Stadion wurden dennoch gefällt. AnwohnerInnen sind skeptisch

Die Debatte um den Ausbau des Weserstadions ist noch voll im Gang, die Baugenehmigung für den Büro- und Gastronomieblock an der Nordgeraden noch längst nicht erteilt, da schafft die landeseigene Stadion-Betreiberin Bremer Sport- und Freizeit GmbH (BSF) schon die ersten Fakten: 20 von 40 Platanen auf der Nordseite des Stadions wurden bereits gefällt. „Die wollen hier etwas durchsetzen, das die Bürger ablehnen und das juristisch nicht abgesichert ist“, vermutet Monika Lorenzen von der Anwohnerinitiative gegen das Drive-In am Osterdeich.

Die Genehmigung, die Platanen zu fällen, erklärt hingegen Bau- und Umweltressort-Sprecher Holger Bruns, habe die BSF bekommen, weil die Bäume einem Entwässerungskanal im Weg standen. Das inzwischen fertig verlegte Betonrohr wird jedoch nur benötigt, wenn eines Tages tatsächlich der geplante Neubau entlang der Nordgeraden entsteht, der zurzeit noch für reichlich Streit zwischen AnwohnerInnen und Verwaltung sorgt. Acht der zwanzig gefällten Platanen standen zudem überhaupt nicht auf der Kanaltrasse zwischen Stadion und Osterdeich, sondern innerhalb des Stadion-Zaunes – also genau dort, wo die Stadion-Betreiberin gerne bauen würde.

Einen Schildbürgerstreich kann das Bauressort in der Fäll-Aktion dennoch nicht sehen. Das wasserrechtliche Verfahren zum Bau des Kanals und damit die Fällgenehmigung, sagt Bruns, stelle keine Vorentscheidung für den sogenannten Mantelbau dar: „Wenn der Neubau nicht genehmigt wird, muss die BSF den ursprünglichen Zustand wieder herstellen.“ Den Bäumen allerdings dürfte das nichts mehr helfen. sim