Überfalltelefon kämpft ums Geld

Die finanzielle Förderung, die das Schwule Überfalltelefon Berlin (SÜB) vom Senat erhält, soll nach Angaben der Einrichtung deutlich gekürzt werden. Seit 1990 wird das SÜB durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport gefördert, muss sich aber zu erheblichen Anteilen aus Spenden finanzieren. Die Fördersumme sei seit 1993 nicht erhöht worden. „Noch mehr reduzieren würde definitiv das Aus für unser Projekt bedeuten“, erklärte Vorstandsmitglied Thomas Schaaf bei der Vorstellung des Jahresberichts am vergangenen Wochenende. In dem Bericht listet die dem Verein Mann-O-Meter angegliederte Beratungsstelle für das Jahr 2001 über 159 Fälle schwulenfeindlicher Gewalt auf. Der schwerste Übergriff habe sich am Müggelsee ereignet, als einem 24-Jährigen durch Tritte eines Jugendlichen der Kiefer fünfmal gebrochen wurde. Die Beratungsstelle schätzt die Dunkelziffer bei Übergriffen auf „weit über 80 Prozent“. Grund sei oft Scham. Das SÜB könne hier jedoch gerade durch sein niedrigschwelliges Angebot punkten. TAZ