Viva Media von AOL geknackt

BERLIN taz ■ Der US-Medienkonzern AOL Time Warner hat den Übernahmepoker um die deutsche Viva Media AG nach einer monatelangen Schlacht für sich entschieden. Ein Sprecher des Bundeskartellamtes bestätigte der taz gestern, dass AOL Time Warner vom Musikkonzern EMI ein 15,3-prozentiges Viva-Anteilspaket übernommen hat. Damit ist der ebenfalls US-amerikanische Konkurrent Viacom ausgestochen, zu dem der Viva-Konkurrent MTV gehört. Einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge will der Medienkonzern AOL Time Warner außerdem auch die Viva-Anteile von Vivendi Universal kaufen. AOL würde dann 45,9 Prozent an der Viva Media halten und strebe danach die Mehrheitsübernahme an. „Wir prüfen in den nächsten vier Wochen, ob es wettbewerbsrechtliche Bedenken gegen die bisherige Übernahme gibt“, sagte ein Sprecher des Kartellamtes. Bis dahin halte man sich mit einer inhaltlichen Bewertung zurück. Die börsennotierte Viva Media arbeitet mit rund 700 Beschäftigten in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Polen, Ungarn und Holland. Im ersten Quartal 2002 erwirtschaftete sie einen Gewinn von knapp 18,1 Millionen Euro. Im letzten Jahr hatte der Sender noch 9,7 Millionen Euro Verlust gemacht. ANN