Regattakurs: 2012

Bei der Kieler Woche denkt man schon zehn Jahre weiter. 3,5 Millionen Gäste werden für die nächsten Tage erwartet. Hunger will seinen 13. Sieg

Das neue Gewand steht der Kieler Woche gut. Vor den tristen Betonklötzen in Kiel-Schilksee stehen erstmals in der Geschichte der größten Segel-Regatta der Welt moderne Zelte in schickem Weiß. 30 Jahre nach den Olympischen Segel-Spielen hat die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt mobil gemacht, um im Jahr 2012 im Fall der Fälle zum dritten Mal nach 1936 und 1972 Olympia-Gastgeber zu sein.

120 Jahre nach der ersten Segelregatta auf der Ostsee werden bei der Kieler Woche 3,5 Millionen Besucher erwartet. Knapp 6000 Segler aus 53 Nationen in 2100 Booten nehmen an dem neuntägigen Spektakel teil. Mit Platz zwölf direkt von der WM in der 49er-Klasse vor Hawaii kommend werden von Mittwoch an auch die Lokalmatadoren Marcus Baur und Max Groy bei der größten Regatta der Welt die Segel setzen. Trotz verpasster Qualifikation für den A-Kader kann sich das Duo Hoffnungen machen. „Wir werden uns bezüglich dieses Teams etwas einfallen lassen müssen“, sagt Hans Sendes, Sportdirektor des Deutschen Segler-Verbandes.

Unterdessen verschaffte sich am Wochenende Rekordsieger Gerd Eiermann bei der Jagd nach seinem 16. Kieler-Woche-Sieg eine gute Ausgangsposition. Im Kielzugvogel liegt der 48 Jahre alte Duisburger mit seinem Vorschoter Andreas Flügge an der Spitze. Zuletzt war der Kaufmann für Segelzubehör im Vorjahr erfolgreich. Auch Wolfgang Hunger aus Strande, der auf der Förde schon zwölf Mal erfolgreich war, fährt mit seinem Vorschoter Holger Jess in der 505er Klasse auf seinem Heimatrevier auf Kurs. VOLKER GUNDRUM