vorlauf lautsprecher Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

In dieser Woche wird aller Sonne zum Trotz mit richtig großen Veranstaltungen Politik gemacht. Gleich heute beginnt es in der Freien Universität Berlin mit einer Podiumsdiskussion über Antisemitismus in Deutschland: „Wieso wieder einmal die Juden an ihrem Unglück selbst schuld sein sollen. Weshalb ein deutscher Fallschirmspringer in Israel für Palästina kämpfen möchte. Warum so viele Linke in diesem Land Intifada statt Antifa schreien.“ Das ist ja in der Tat noch immer ein sehr nötiges Thema. Und mit Hermann L. Gremliza, Micha Brumlik und Lars Rensmann ist die Runde bestens besetzt (Rost-Silber-Laube, Große Mensa, 19 Uhr). Am Mittwoch findet im Mehringhof das nächste Treffen zur Bildung einer Consulta in Berlin statt. Eine Consulta ist so was wie Attac, eine global agierende Gruppe, nur hat sie im Gegensatz zu Attac bislang noch keine Dummheiten von sich hören lassen. Man darf also hoffen (Gneisenaustraße 2 a, 19 Uhr). Ebenfalls am Mittwoch wird Joachim Rohloff im Kato einen Vortrag zum Thema „Die Wunde Deutschland. Martin Walsers Meinungen über Geschichte und Politik“ halten. Rohloff, ein ausgewiesener Kenner Walsers, hatte bereits nach dessen Paulskirchenrede vor dem gewarnt, was jetzt auch dem FAZ-Herausgeber Schirrmacher aufgefallen ist: dem latenten Antisemitismus in Walsers Werken. Damals jedoch fand sein Buch wenig Liebe in den bürgerlichen Medien. Dieses Mal wird er an neuen und alten Beispielen belegen, dass Antisemitismus und Deutschtümelei bei Martin Walser nichts Neues sind (U-Bhf. Schlesisches Tor, 19.30 Uhr). Am Sonntag schließlich gibt es im A 6-Laden eine „Diskussion über die Legalisierungskampagne“. Es geht um Flüchtlinge und deren Recht auf ein normales Leben hier. Allerdings: Dies ist eine Veranstaltung für Frauen und Lesben (Adalbertstraße 6, 19 Uhr).

Anregungen: vorlauf@taz.deMorgen kommt Bühne