meinhard rohr zur lage der nation im spiegel seines wissens
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Im Sommer spielen die Hormone bekanntlich verrückter, als sie es ohnehin schon sind. So wälzte sich vergangenen Samstag als zufriedenes zehntausendköpfiges Tier durch Berlin und fläzte sich auf dem Ku’damm – die Christopher-Street-Day-Parade. Eine Parade, in die zu fahren ich mir nicht verkneifen konnte, als ich noch zum libertinären Sprengsel der Linken im Lande zählte. Denn was ist schon die sexuelle Befreiung im Vergleich mit der Ausfuhr der Massen, Mengen und Millionen aus ihrer selbst gewählten Unmündigkeit? Ein nasser Furz, so dachte, räsonierte und schlussfolgerte ich als als junger Mensch. Im Deutschland der neuen Mitte aber schreitet die Geschlechts-Dekonstruktion auf Siebenmeilen-Stöckelschuhen voran. Mit schlanken Frauen, gefangen in dicken Lesbenkörpern, verkleidet als schwule Matrosen mit einer Vorliebe für bisexuellen Fesselsex. Ich selbst bin dagegen nur ein heterosexueller Mann, eingekerkert in einem Männerkörper. Wo ist mein Therapeut?

Diese Kolumne erscheint in loser, aber leider häufiger Folge.