Polizei-Doping erschreckt Körting

Im Prozess um Drogen, Doping und Korruption bei der Polizei wird im Juli ein Urteil erwartet. Das kündigte Innensenator Ehrhart Körting (SPD) im parlamentarischen Innenausschuss an. In dem Verfahren muss sich der Hauptangeklagte, ein vom Dienst suspendierter Polizist, für mehr als 500 Straftaten verantworten. Die Staatsanwaltschaft hat in dem Komplex gegen rund hundert Beschuldigte ermittelt, darunter 24 Polizisten. Die beiden Hauptangeklagten wurden der Bodybuilder-Szene innerhalb der Polizei zugerechnet. Sie sollen rund fünf Jahre lang Kokain, Ecstasy-Pillen und Anabolika vermarktet und mehr als hundert Mal heimlich Daten aus dem Polizeicomputer abgefragt haben. Laut Körting ist „die hohe Zahl der involvierten Beamten erschreckend“. Es bestehe daher „umfassender Handlungsbedarf“. Zu den künftig „stärkeren Kontrollen“ in der Behörde gehörten unter anderem intensivere Dienstaufsichten sowie die Überprüfung von Sportgruppen und gewerblichen Nebentätigkeiten, kündigte Körting an. DPA