Arafats Hauptquartier erneut belagert

Bulldozer sperren Zufahrtsstraßen ab. Israels Armee exekutiert gezielt mehrere Hamas-Angehörige im Gaza-Streifen

JERUSALEM afp ■ Die erneute Belagerung des Hauptquartiers von Palästinenserpräsident Jassir Arafat durch die israelische Armee hat die Nahostkrise weiter verschärft. Soldaten und Grenzpolizei hätten in der Nacht „wichtige strategische Punkte“ in Ramallah eingenommen und eine Ausgangssperre verhängt, teilte die Armee mit. Im südlichen Gaza-Streifen bei Rafah tötete die Armee nach Angaben eines palästinensischen Krankenhauses gezielt mindestens 6 Palästinenser, darunter mehrere Mitglieder der radikal-islamischen Hamas-Bewegung. Die Armee bestätigte die gezielte Tötung des führenden Hamas-Mannes Jasser Risk. Hamas kündigte massive Vergeltung für diesen Mord an.

Nach Angaben palästinensischer Sicherheitskräfte rückten drei von rund fünfzig Panzern auf das Gelände des Hauptquartiers vor. Ein Bulldozer habe mit der Zuschüttung der fünf Zufahrtsstraßen begonnen. Ein Hubschrauber schoss eine Granate auf das Flüchtlingslager al-Amari. Während ihrer Operation „Schutzwall“ im März und April hatte die israelische Armee Arafat mehr als einen Monat in seinem Hauptquartier isoliert. Erst vor knapp zwei Wochen endete eine weitere dreitägige Belagerung. In der Gegend von Hebron, Dschenin und Bethlehem wurden laut Armee 12 Palästinenser festgenommen. Auch am sechsten Tag der Operation „Entschlossener Weg“ waren die Autonomiestädte Tulkarem, Dschenin, Kalkilija, Bethlehem und Nablus teils oder ganz besetzt.

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