Brrr, sagt die IG Metall

Bei den Stahlwerken nicht die Pferde scheu machen

Auch wenn möglicherweise die Schließung droht – die IG Metall will erst die Kostenanalyse für die Bremer Stahlwerke abwarten, bevor sie weitere Maßnahmen ergreift. „Jetzt nicht die Pferde scheu machen“, sagte die Gewerkschafterin Inge Lies-Bohlmann zu Planungen des Arcelor-Konzerns (zu dem die Bremer Stahlkocher gehören) einen Standort zu schließen. Neben dem Werk an der Weser stehen das Eko-Stahlwerk in Eisenhüttenstadt, zwei Werke in Belgien und eines in Frankreich auf der Streichliste des neu gebildeten Stahlriesen Arcelor. Ende 2003 soll die Kostenanalyse vorliegen. In Bremen wurde die Zahl der Arbeitsplätze in den vergangenen zehn Jahren bereits von 6.300 auf 4.800 reduziert.

„Alles steht auf dem Prüfstand“, sagte Lies-Bohlmann. Dennoch hofft sie, dass der „Kelch an uns vorbeigeht“. Immerhin produzierten die Bremer Stahlkocher allein im ersten Quartal des Jahres 2002 ein Defizit in Höhe von 30 Millionen Euro. Die Gründe: Überkapazitäten im Konzern und der falsche Produktmix in Bremen. Die Weser-Kocher produzieren zu viel unbehandelten Stahl, der Markt verlangt derzeit nach behandelten Blechen – auch die Bremer Kunden Mercedes und VW. ksc