Vier Jahre Lager für Pasko

Russisches Militärgericht bestätigt Urteil. „Reporter ohne Grenzen“ fordert Freilassung des kritischen Journalisten

BERLIN/DARMSTADT epd ■ Menschenrechts- und Schriftstellervereinigungen haben die Freilassung des wegen Spionage verurteilten russischen Journalisten Grigorij Pasko gefordert. Die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ und das PEN-Zentrum Deutschland äußerten sich gestern bestürzt darüber, dass die Verurteilung Paskos zu vierjähriger Lagerhaft am Vortag vom obersten Militärgericht in Moskau bestätigt worden war.

Der ehemalige Militärjournalist war im Jahr 2001 vom Militärgericht Wladiwostok wegen Landesverrats verurteilt worden, weil er Filmmaterial über die nukleare Verseuchung des Japanischen Meeres an Medien in Japan weitergeleitet hatte. Pasko hatte 1997 Angehörige der russischen Pazifikflotte bei der Entsorgung von Atommüll ins Meer gefilmt.

„Reporter ohne Grenzen“ erklärte, die Verurteilung Paskos sei der Versuch der russischen Behörden, Bürger einzuschüchtern, die ihr Recht auf Meinungsfreiheit wahrnehmen und sich für den Umweltschutz einsetzen.