Endlich sanieren

Gebäudemanagement der Museen soll ausgelagert und dringend nötige Sanierung begonnen werden

Die Lösung klingt kompliziert, birgt aber Effektivität. Sagen ihre Erfinder. Und sie wird funktionieren. Dies versprach Hans Krämer, Leiter der Haushaltsabteilung der Kulturbehörde, bei der gestrigen Vorstellung des Kulturetats 2003: Völlig neu organisiert wird – falls die Bürgerschaft dem Konzept im Dezember zustimmt – die Gebäuderverwaltung der sieben staatlichen Museen. Zweck der Aktion: die Durchführung dringend nötiger Sanierungen für insgesamt 35,6 Millionen Euro sowie die Beseitigung von Funktionsmängeln (14,5 Millionen Euro).

Konkret sieht das Modell vor, das „wirtschaftliche Eigentum an den Museen“ an die HGV (Hamburgische Gesellschaft für Beteiligungsverwaltung) zu verkaufen. Diese wiederum verpachtet das Eigentum längerfristig an die Betriebsgesellschaft IMPF (Immobilienmanagement Gesellschaft für Polizei und Feuerwehr GmbH), an der die Stadt Hamburg zu 51 Prozent beteiligt ist. Die IMPF schließlich vermietet die Gebäude an die Museen und fordert dafür insgesamt zehn Millionen Euro Miete ein, die allerdings die Kulturbehörde zahlt, deren Etat um exakt diesen Betrag aufgestockt wird. Trotzdem werde, so Krämer, der Kulturhaushalt in puncto Sanierung bloß mit 2,4 Millionen Euro jährlich belastet, da die HGV den Rest aus Investitionsreserven finanziere.

Ein guter Deal also für die Kulturbehörde – und für die Museen, deren Mitbestimmung bei der Sanierung vertraglich festgeschrieben ist . „Die Mietverträge sollen für 20 Jahre abgeschlossen werden, mit Verlängerungsoptionen über zweimal fünf Jahre“, erklärt Kunsthallen-Geschäftsführer Tim Kistenmacher. Schon nach fünf Jahren soll es allerdings eine interne Evaluation geben, „um zu prüfen, ob die Interessen der Museen genügend stark vertreten werden“.

Auch eine Kündigung seitens der IMPF und eine Umwandlung des Kunsthallen-Gebäudes etwa in ein Kaufhaus sei vertraglich ausgeschlosen. „Das ginge nur, wenn der politische Wille da wäre“, so Kistenmacher. Derartiges fürchtet er genauso wenig wieKunsthallen-Direktor Uwe M. Schneede: „Die Museen waren mit der Sanierung total überfordert, und wir sind sehr froh, dass diese Arbeiten, die rund fünf Jahre dauern sollen, jetzt professionell in Angriff genommen werden. Das ist eine rundum glückliche Lösung für die Museen.“

Petra Schellen