Große Übereinstimmung

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) gibt ein Papier zur Bundestagswahl heraus – Grüne begeistert

BERLIN taz ■ Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat sich in einer „politischen Erklärung“ zur Bundestagswahl am 22. September dieses Jahres für eine Politik nach dem „Prinzip der Nachhaltigkeit“ ausgesprochen und starke inhaltliche Nähe zu den Bündnisgrünen erkennen lassen. Die Organisation der katholischen Laien fordert Maßnahmen für einen „gerechten Frieden“, der nur mit Hilfe einer weltweiten „Gewaltvorbeugung“ sowie von „Zugangs- und Verteilungsgerechtigkeit“ entstehen könne. Das ZdK setzt sich unter anderem für mehr Hilfen zugunsten von illegalen Einwanderern in der Bundesrepublik ein, fordert eine bessere Kontrolle der Produktion und des Exports von Kleinwaffen und spricht sich gegen eine verbrauchende Embryonenforschung und die Klonierung menschlicher Embryonen aus. Hinzu kommen auch der Appell für eine stärkere Familienförderung und gegen die Wahl rechtsextremer Parteien.

Die Bündnisgrünen werteten die Stellungnahme als Bestätigung ihrer Politik. Mit beinahe überschwänglichen Worten lobte Fraktionschef Rezzo Schlauch das 23-seitige Papier als „ein Musterbeispiel für Politik, die sich an ethischen Kriterien ausrichtet und zugleich von Realitätssinn geprägt ist“. Seine Partei stelle „erfreut fest, dass eine erstaunlich große Übereinstimmung zwischen den zentralen Forderungen des katholischen Laiengremiums mit Zielen bündnisgrüner Politik vorliegt“, erklärte Schlauch. Schlauch interpretierte die Erklärung als „Ausdruck dafür, dass die katholische Kirche sich weltweit wie auch in den Pfarreien vor Ort für Schwache und Ausgegrenzte einsetzt“. Es zeige, dass es „einen großen Bestand an geteilten Überzeugungen und gemeinsamen Handlungsoptionen“ gebe. GES

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