Fußballalltag und Zukunftsmusik
: Trainingsbeginn bei Werder

„Weltmeister 2006 nur mit SPD“

So schnell geht das: Während die deutschen WM-Vizemeister noch in Frankfurt gefeiert werden, hat in Bremen trotz Stadionumbau, Streik und anderer Widrigkeiten schon wieder der Fußballalltag begonnen. Gestern um 10 Uhr wurde bei Werder die neue Saison mit dem ersten Training der Mannschaft eröffnet. Stürmer Ailton fehlte. „Vielleicht feiert er noch mit seinen brasilianischen Landsleuten den WM-Titel“, kommentierte Manager Klaus Allofs gestern die Verspätung. Schon in den vergangenen Jahren war Ailton des Öfteren zu spät gekommen und musste Geldstrafen bezahlen. Auch nicht gesichtet beim Saisonauftakt wurden die Vizeweltmeister Frank Baumann, Marco Bode und Torsten Frings. Sie feierten zusammen mit Oli Kahn & Co. zur selben Zeit am Frankfurter Römer. Außer Frank Baumann, der nach seinem verdienten Urlaub nach Bremen zurückkehrt, werden die WM-Helden nicht mehr für Werder kicken. Frings geht zur Borussia nach Dortmund und Marco Bode ist auch nicht mehr dabei.

Leider wird bei der Fussi-WM 2006 in Doitschland Bremen außen vor bleiben. Dabei hatten sich die Bremer Fans am Sonntag doch so vorbildlich friedlich verhalten. Nur „vereinzelt mussten Personen in Gewahrsam genommen werden, weil sie in erheblicher Weise dem Alkohol zugesprochen hatten“, teilte die Polizei mit.

Trotzdem gibt es für 2006 Grund zur Hoffnung, denn dann könnte der Weltmeister Deutschland heißen. Voraussetzung: Die SPD stellt den Bundeskanzler. Das hat zumindest Paul Schröder vom Büro für absurde Statistik, das eigentlich Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung heißt, herausgefunden. Grund: Deutschland wurde bisher dreimal Weltmeister, in jeder politischen Ära einmal. 1954 gratulierte CDU-Kanzler Adenauer zum Titel, 1974 war es SPD-Kanzler Schmidt und 1990 mit Kohl wieder ein CDU-Mann. Alle Titel wurden nicht in der ersten Legislaturperiode der jeweiligen politischen Ära gewonnen, sondern in den zweiten vier Jahren. Das würde bedeuten, dass Deutschland nur dann 2006 Weltmeister wird, wenn die SPD am 22. September wiedergewählt wird. Bei einem politischen Wechsel müssten die Deutschen noch mindestens vier weitere Jahre auf den Titel warten. plü/dpa