Auf Beutezug

Beim FC St. Pauli wird jetzt auch Football gespielt. Zuwachs aus dem bisherigen Devils-Umfeld

St. Pauli Buccaneers, die Seeräuber aus St. Pauli – einen passenderen Namen hätte sich die neue Football-Amateursportabteilung des FC St. Pauli kaum aussuchen können. Zwar ist die gestern neu gegründete Abteilung noch weit davon entfernt, in fremden Hoheitsgebieten zu wildern. Dem Erstligisten Hamburg Blue Devils dürfte langfristig dennoch die Vormachtstellung streitig gemacht werden. „Football ist eine neue, autarke Abteilung. Entwickelt sie sich weiter, werden wir uns dem nicht verwehren“, erklärt St. Pauli-Vizepräsident Christian Pothe.

Einige Initiatoren der neuen Sportsparte kommen aus dem Umfeld der finanziell angeschlagenen Devils, nachdem Reformvorschläge des einflussreichen Devils-Förderkreises zur finanziellen Sanierung des Vereins vom Devils-Vorstand um Dietrich Stolze abgelehnt worden waren. Pläne, das Bundesliga-Team auszugliedern und den Verein mit neuen Kräften wie dem Erfolgstrainer Kent Anderson für den Sportbereich, und Markus Linzmeier von der Berlin Hypo-Bank, zufällig auch in die Finanzierung des neuen St. Pauli-Stadions involviert, für die Finanzen in professionellere Bahnen zu lenken, scheiterten: Anderson wurde vom Vorstand am Montag rausgeworfen. Für den Vorsitzenden des Förderkreises, Dirk Ploss, Grund zurückzutreten.

Die Buccaneers wollen in den nächsten drei bis vier Jahren in die höchste deutsche Liga aufsteigen. Noch bleibt Dietrich Stolze, Sportdirektor der Blue Devils, aber gelassen: „Es ist doch schön, wenn in Hamburg Football weiter gefördert wird.“ FOG