Verdächtige freigelassen

Die Bundesanwaltschaft (BAW) wird vorerst keine Haftbefehle gegen die sieben Mitglieder einer vermutlich fundamental-islamistischen Gruppe beantragen, deren Wohnungen am Mittwoch in Hamburg durchsucht worden waren. Das teilte BAW-Sprecherin Frauke-Katrin Scheuten gestern mit. Zunächst müsse die Auswertung des Materials abgewartet werden, das bei der Razzia sichergestellt worden war. Die Männer sind seit Mittwochabend wieder frei.

Die Polizei sprach von „kistenweise Beweismaterial“ in arabischer Sprache. Die Übersetzung und Auswertung werde geraume Zeit beanspruchen, sagte Andreas Croll, Leiter der Sonderkommission „Netzwerk“ in der Abteilung Staatsschutz des Landeskriminalamtes Hamburg. Den Männern wird vorgeworfen, sich zu einer terroristischen Vereinigung zusammengeschlossen zu haben, um islamistisch-fundamentalistisch motivierte Anschläge zu begehen. Über konkrete Pläne oder Ziele ist der Polizei jedoch nichts bekannt. Die Buchhandlung „Atth- wid“ in St. Georg diente den Männern als Treffpunkt. Sie wurde noch am Mittwoch vom Bezirksamt geschlossen.

Bei den Männern im Alter von 28 bis 51 Jahren handelt es sich um fünf Marokkaner, einen Afghanen, einen Ägypter und einen Deutsch-Marokkaner mit doppelter Staatsangehörigkeit; vorwiegend Studenten. Ihre Vernehmung ist vorerst abgeschlossen. ee