Geldgeber gesucht

Überleben des Existenzgründer-Projekts Garage ungewiss: Nur wenn die Wirtschaft zahlt, geht es weiter

Die Überlebensrate der Unternehmen, die die „Garage“ verlassen, ist überdurchschnittlich hoch – das eigene Überleben des „Start-Up-Brutkastens“ hingegen ungewiss: Für drei Jahre hatten Bundesanstalt für Arbeit, Hamburger Arbeitsamt und die Deutsche Bank Stiftung Alfred Herrhausen die Finanzierung des Projektes sichergestellt. Diese Zeit ist im Oktober zu Ende. Arbeitsamt und Wirtschaftsbehörde wollen nur dann weiterhin jeweils ein Drittel der Projektkosten übernehmen, wenn private Geldgeber aus der Wirtschaft das restliche Drittel tragen.

Bernhard Proksch, Leiter des Amtes Arbeitsmarkt- und Strukturpolitik in der Wirtschaftsbehörde, setzt – wie auch das Arbeitsamt – auf Public Private Partnership (PPP). „Wer Geld gibt, ist vielleicht auch mal bereit, Existenzgründer zu beraten.“

Welch aktuelle Bedeutung die Garage hat, zeigen die Vorschläge der Hartz-Kommission zur Bekämpfung der Schattenwirtschaft: Arbeitslose mit illegalem Nebenverdienst sollen sich in „Ich-AGs“ selbständig machen dürfen, um begrenzt zum Arbeitslosengeld dazu zu verdienen – so ist es in der Garage seit langem. Die Jungunternehmer bleiben im Leistungsbezug und haben sieben Monate Zeit, um ihr Geschäft so auf die eigenen Beine zu stellen, dass sie davon leben können.

Gerade hat die 104. Existenzgründerin das Projekt verlassen: Anne-Kristin Schollenberger hat eine Event-Marketing-Agentur gegründet und blickt zufrieden auf die Garage-Zeit zurück: „Besonders wichtig für mich war, einen persönlichen Coach und eine gute Rechtsberatung zu haben“, sagt die 28-Jährige. 38 junge Existenzgründer befinden sich zur Zeit noch in der Garage, viele weitere stehen auf der Warteliste – doch wegen der ungeklärten Finanzierung wurde ein Aufnahmestopp verhängt. cm