Stillstand auf dem Arbeitsmarkt

Arbeitsmarktzahlen im Zeichen des Bundestagswahlkampfes: CDU-Wirtschaftssenator Gunnar Uldall sieht „erste Hoffnungszeiten für Hamburg“, SPD-Fraktionschef Uwe Grund bewertet dagegen: „Der Senat erhöht die Arbeitslosigkeit dramatisch. Hamburgs Arbeitsmarkt ist im freien Fall.“ Tatsächlich sind die Arbeitslosenzahlen im Juni, die gestern veröffentlicht wurden, in Hamburg zwar nicht ganz so schlecht wie im Bund, und gegenüber Mai sind sie ganz leicht gesunken. Aber sie sind längst nicht so gut wie noch im vergangenen Juni. Damals lag die Arbeitslosenquote bei 7,9 Prozent, heute sind es 8,9 Prozent. 77.242 Menschen in der Hansestadt sind ohne Job, das sind immerhin 9000 mehr als vor zwölf Monaten.

Schleswig-Holstein meldet genau114.893 Arbeitslose. Die Mai-Quote von 8,2 Prozent blieb dort unverändert. Von konjunktureller Erholung kann demnach im Norden keine Rede sein, die ansonsten jährliche Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt blieb in diesem Jahr fast vollständig aus. Weder das rot-grüne Job Aqtiv-Gesetz noch das vom Senat betriebene Hamburger Modell haben durchgreifende Effekte gebracht, stellt das Hamburger Arbeitsamt fest. Und noch ein Alarmzeichen sehen die Arbeitsverwalter: Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit in den vergangenen Monaten sind vor allem Angestellte und Menschen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung betroffen. AHA