Online-Alphabetisierung

„Komm mit ins Netz“: Ein neu gegründeter Verein soll helfen, Bremer Bürgern den Umgang mit dem Internet beizubringen

„Komm mit ins Netz“ heißt der gemeinnützige Verein, den Finanzsenator Hartmut Perschau (CDU) gestern mit Vertretern der bremen online services (bos) vorstellte. Vorsitzende Sonja Kretschmer will über die im Februar neu gegründete Einrichtung Bremer BürgerInnen das Internet nahe bringen, die bislang kein Interesse oder keine Gelegenheit hatten.

Doch „Komm mit ins Netz“ will nicht nur Onlinegrünschnäbel informieren. Nebenbei, so hofft man bei bos, könne man hauseigene Produkte besser vermarkten. Die ermöglichen es, Behördengänge wie An- und Abmeldungen oder das Einschreiben an der Uni online zu erledigen. Dafür muss man sich registrieren lassen und ein Kartenlesegerät kaufen – natürlich von bos.

Aber wie will „Komm mit ins Netz“ nun digitale ABC-Schützen locken? Internetcafés und VHS-Kurse gibt es zuhauf, trotzdem besteht ein Informationsgefälle. Viele ältere Menschen zum Beispiel können einen Computer gar nicht bedienen. Dem wolle, so Perschau, „Komm mit ins Netz“ mit kostenloser, persönlicher Betreuung in Schulungen und öffentlichen Nutzerplätzen entgegenwirken.

Dazu beschäftigt der 13-Mitglieder-Verein zwei „Internetguides“, die Berührungsängste abbauen helfen sollen. Zwei Helfer reichen aber nicht: Möglichst viele Mitglieder und Spenden wünschen sich Perschau und Kretschmer, denn so kann der Verein neue Stellen schaffen.

Schade nur, dass von den zwanzig Stellen des Vorgängerprojekts Media@Komm allein zehn der Anmeldung zum digitalen Behördengang dienen. Unter Bürokratieabbau kann der Senator das jedenfalls nicht verbuchen. slk