„Experimentelle Brände“

Hochschultage 2002 an der Hochschule für Künste: Unter dem Motto „Die vier Elemente“ präsentieren sich am Wochenende die einzelnen Fachbereiche. Gespielt und ausgestellt wird an unterschiedlichsten Orten

Alles andere als akademisch-steif geht es in der Hochschule für Künste am kommenden Wochenende zu, wenn alle Fachbereiche sich so umfangreich präsentieren, dass man gut und gerne von einem Veranstaltungsmarathon sprechen kann. Und dies nicht nur Am Wandrahm, wo die bildenden Künste zu Hause sind und in dem Gebäude in der Dechanatstrasse, das die Musik beherbergt: Es gibt auch was zu sehen und zu hören im Speicher XI, dem zukünftigen Ort für die bildenden Künste, im Neustadtgüterbahnhof und an vielen anderen Orten mehr.

Der Hintergrund: Es ist der fünfte und letzte Teil einer Veranstaltungsreihe, in der sich die International University Grohn, die Universität, die Hochschulen in Bremerhaven und die Hochschule in der Neustadt auf ähnliche Weise öffentlich vorgestellt haben. Daher rührt auch der etwas missverständliche Titel ,,5. Wissenschaftssonnabend“. Wissenschaft ist natürlich nicht der Schwerpunkt, den ein Hochschultag an einer Hochschule für Künste haben kann.

Wo soll man angesichts von 42 kleinen Vorführungen anfangen? Immerhin gibt es so eine Art Leitmotiv, die vier Elemente, zu dem der Kulturhistoriker Hartmut Böhme von der Humboldt-Universität Berlin einen Vortrag hält: ,,Zur Kulturgeschichte der vier Elemente“. Als ständige Programmpunkte werden in der Dechanatstrasse und Am Wandrahm unter dem Titel ,,Erde, Feuer, Wasser, Luft“ Projekte aus den Bereichen Malerei, Bildhauerei, Design und Installation gezeigt.

Der Studiengang „Digitale Medien“ präsentiert ,,intermediales Spiel mit den vier Elementen“, das ,,Atelier für Zeitmedien“ steuert Videoarbeiten bei. Die Mitmachaktion ,,Aus der Erde, durch das Feuer“, kündigt ,,experimentelle Brände“ an, daneben die Diplompräsentation ,,Mensch und Mode“. Das alles scheint eine gute Gelegenheit zu sein, sich einmal darüber zu informieren, was an einer künstlerischen Hochschule außer den traditionellen Disziplinen so alles gelernt werden kann.

Fast noch vielfältiger werden die Präsentationen der MusikerInnen: Cello-Sound, Barock-Consort, Bläsermatinee, Oboenkonzert, Jazz und öffentliche Improvisationen (Instrumente mitbringen!), offenes Singen, Streichorchester, Big Combo, Open Teaching und ein afrikanisches Spektakel. Beginn ist morgens um zehn Uhr, Ende um 22 Uhr, und alles findet in der Dechanatstrasse statt. Außerdem wird am 17.,19. und 21. Juli die Oper ,,Das Medium“ von Carlo Menotti aufgeführt, eine öffentliche Probe kann am Freitag abend um 18 Uhr im Theater am Leibnizplatz besucht werden. Die taz wird berichten.

Ute Schalz-Laurenze

Weitere Informationen unter ☎3019-130 und unter ☎ 3019-221