Hits von morgen

Zwei Wochen lang im Offenen Kanal: Die Sommerausgabe der Crazy Station. Im Jugendradio auf FM 96.0 gibt es derzeit täglich mittags die neuesten Songs, Musikwünsche, prominente Studiogäste und Tipps für die großen Ferien

Jasmin Wagner hat kurzfristig abgesagt, doch die beiden Jungs haben alles im Griff. „Lass mal gleich über irgendwas Witziges reden.“ Philip Brost (15) sitzt bereits vor dem Mikrofon im Hörfunkstudio. Kurz bevor die rote Lampe das Signal zur Moderation gibt, entscheidet Jerome Begro (18): „Jetzt machen wir erstmal die Charts, okay?“ Danach wird der Verein „Paddel-Meier“ sein Programm präsentieren.

Vom 8. bis 19. Juli moderieren der Realschüler und der Azubi (Haus- und Familienpflege) das Holiday Radio im Offenen Kanal. Jeden Tag von 12 bis 15 Uhr spielt die Ferienausgabe von Crazy Station die „Hits von morgen“ – Plattenfirmen schicken den beiden gerne ihre CDs vor der Veröffentlichung zu. Außerdem kommen Prominente der jungen Musikszene während der Sendezeit ins Studio, beispielsweise Brooklyn Bounce, Ray Darwin und Lohen&Lomax. Das Sommerferien-Radio ist Teil der Hamburger Ferienpass-Aktionen: Alle Inhaber sind ins Studio (Stresemannstraße 375) eingeladen, um per Funk ihre Freunde zu grüßen oder sich Lieblingslieder zu wünschen. Außerdem werden täglich Ferienprojekte vorgestellt.

Vor drei Monaten haben Brost und Begro dem Sender die Sommeraktion angeboten. Das Team des Offenen Kanals war sofort begeistert. Schließlich sind die beiden dort schon bekannt. Begro ist schon seit knapp einem Jahr dabei, Brost seit Beginn 2002: An jedem ersten Mittwoch im Monat um 17 Uhr ist ihre feste Sendezeit für die Crazy Station.

Nach dem 19. Juli geht es in Lübeck weiter, ebenfalls völlig unentgeltlich. Hinter der Motivation, die ganzen Sommerferien zu opfern, steht nicht wie üblich aalglatter Karrierismus, sondern einfach der Spaß an der Sache.

Die beiden Musikfreunde haben sich sogar übers Radio kennengelernt. Im Sommer 2001 moderierte Begro bereits das bunte Jugendradio. „Philip hat bei meiner Sendung dauernd angerufen und genervt. Und irgendwann konnte ich ihn nicht mehr abwimmeln.“

HELENE BUBROWSKI