Tote bei Busanschlag im Westjordanland

Palästinensische Attentäter töten sieben Israelis und verletzen zwanzig weitere. Rückschlag für Gespräche in New York

JERUSALEM dpa ■ Bei dem ersten schweren Anschlag seit der Wiederbesetzung palästinensischer Städte am 20. Juni sind gestern im nördlichen Westjordanland sieben Israelis getötet und etwa zwanzig verletzt worden. Bereits Mitte Dezember waren an gleicher Stelle bei einem ähnlichen Attentat zehn israelische Siedler und die drei palästinensischen Täter getötet worden.

Nach Augenzeugenberichten hatten drei schwer bewaffnete Palästinenser in israelischer Uniform in der Nähe der Siedlung Emanuel zunächst mehrere Bomben neben dem gepanzerten Linienbus gezündet. Als die Fahrgäste in Panik aus dem Bus sprangen, wurden sie von den Angreifern aus kurzer Distanz mit Maschinenwaffen beschossen und mit Handgranaten beworfen. Die Attentäter feuerten auch auf israelische Personenwagen, die hinter dem angegriffenen Bus angehalten hatten, und verletzten dabei mehrere Menschen. Unter den Schwerverletzten waren mehrere kleine Kinder und eine Schwangere. Die meisten Opfern waren ultraorthodoxe Juden. Die Angreifer konnten zunächst fliehen.

Der neue Anschlag versetzte den jüngsten Bemühungen um eine politische Lösung des Konflikts einen schweren Schlag. Die Todesschüsse auf die Israelis fielen, nur Stunden bevor sich in New York das so genannte Nahost-Quartett aus führenden Repräsentanten der USA, der UN, der EU und Russlands um eine gemeinsame Haltung im Nahostkonflikt bemühen wollte.

Bereits vor der Tat hatte der neue israelische Generalstabschef Mosche Ajalon einen Truppenabzug aus den besetzten Palästinensergebieten vorläufig ausgeschlossen. Dies würde der Abschreckung schaden und als Schwäche Israels ausgelegt, sagte der General.