Berlin verliert Seite

Nach der Konkurrenz stellt nun auch die „Süddeutsche Zeitung“ aus Kostengründen ihre Berliner Seite ein

MÜNCHEN dpa/taz ■ Die Süddeutsche Zeitung (SZ) stellt ihre Berlin-Seite aus Kostengründen ein. Wie ein Unternehmenssprecher am Mittwoch mitteilte, wird die Seite an diesem Samstag zum letzten Mal erscheinen. Die Berlin-Berichterstattung wird in anderen Ressorts fortgeführt. Bereits vor einer Woche hatte der Verlag wegen der anhaltenden Krise im Anzeigengeschäft angekündigt, dass mehr als zehn Prozent der 5.000 Mitarbeiter gehen müssen. Außerdem wird zum 22. Juli das Jugendmagazin jetzt zum letzten Mal der SZ beiliegen. Der Süddeutsche Verlag reagiert damit auf dramatische Einbußen im Anzeigen- und Stellenmarkt. Aus ähnlichen Gründen hatte sich zuvor bereits die Frankfurter Allgemeine Zeitung von ihren „Berliner Seiten“ verabschiedet, die Frankfurter Rundschau erwägt im Zuge ihrer Blattreform ebenfalls eine deutliche Reduzierung ihres Engagements in der Hauptstadt. Für den Erhalt der Berliner Seite der SZ plädierte zuletzt nur noch Chefredakteur Hans Werner Kilz. Von der Maßnahme sind sechs fest angestellte Mitarbeiter betroffen.