urdrüs wahre kolumne
: Bir Birra Lütfen ...

... heißt soviel wie: Mach mich ma’n Bier!

Dass Sie uns im Wahlkampf ja nicht ... nach Bückeburg fahren, um dort als Selbst-Auch-Geburtstagskind der an einem Tag mit Ihnen das Wiegenfest feiernden Unions-Wahlkämpferin Angela Merkel ein Geschenk zu machen. Dann kriegense nämlich kein Geschenk zurück – so wie es jetzt mit Glückwünschen zum 48. Geburtstag des Kohlschen Mädchens einem 18 Jahre alten Junge Union-Schnösel geschehen ist, der ja nun mindestens, aber allermindestens eine Einladung nach Mecklenburg-Vorpommern zum Zelten auf Zinnowitz mit all‘ den anderen Skinheads verdient gehabt hätte, aber nix da. Nehmen ist eben als seliger als Geben!

Schön, aus der taz zu erfahren, dass der verstorbene Schäferhund von Claus mit C Jäger „Ronja“ hieß, was wir natürlich sofort mit „Räubertochter“ assoziieren. Von Astrid Lindgren aber wissen wir, dass sie solche Tölen und die dazugehörigen Herrchen auch in der Verkleidung des Liberalinski nie und nimmer akzeptiert hätte. Dafür schicken wir den Herrn Kampfhunde-Anwalt aber zum Schnitzen von mindestens fünf Holzmännchen in den Schreinerschuppen von Lönneberga, damit er lernt, über sich und die richtige Wahl von Köters Namen nachzudenken.

Bislang hielt ich den Waller CDU-Mann Karl Uwe Oppermann ja für einen bieder achtenswerten Kommunalpolitiker mit maritimen Neigungen. Dass er aber jetzt eine Neidpisser-Kampagne verlangt, mit der die Bevölkerung zu Wachsamkeit gegenüber „Mitnahme-Effekten in der Sozialhilfe“ animiert werden soll, macht ihn nun doch zum sahnetortenanschlags-relevanten Subjekt. Außerdem gefährdet er damit leichtfertig seinen Waller Parteifreund Günter „Euro“ Niederbremer. Merke: „Der größte Schuft im ganzen Land / ist der fiese Denunziant!“

Der Vorschlag des Bremer Naturschutzbundes, den Kartoffelkäfer durch regelmäßiges Absammeln der Feldflächen zu bekämpfen, erinnert mich an mein zweitschönstes Grundschulerlebnis, als wir dieser Tätigkeit mit der Klasse 2a unter Führung der damals noch als „Fräulein“ firmierenden Lehrkraft auf dem Acker eines schulnahen Landwirts nachgingen und der dafür fällige Lohn dann nicht, wie von uns gefordert, in Süßwaren angelegt wurde, sondern in den Kauf eklig stinkender Kerzen. Kerzen zumal, mit denen die Arbeit des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge unterstützt werden sollte, was meine antimilitaristische Propaganda unter den Gleichaltrigen damals zu der Parole kumulieren ließ: „Tote Soldaten merken davon sowieso nix!“

Sie können es nicht erwarten, die Dada-Kumpels von der GaDeWe und laden dorthin schon heute um 22 Uhr zur ersten Weihnachtsfeier der Saison. Der Herr aber lässt seiner nicht spotten und wird den vorzeitigen Genuss von Spekulatius aus Beständen der „Bremer Tafel“ mit Bauchgrimmen mindestens strafen. Ist sich seiner jedenfalls ganz sicher

Ulrich
„Ruprecht“ Reineking.

PS: Für alle, die der norddeutschen Sintflut in Richtung Ägäis entfliehen: „Mach mich mal’n Bier“ heißt auf türkisch „Bir Birra lütfen“!