Mehr als gemein

betr.: „Ach, lieber Gott“ von Thomas Gsella, taz vom 11. 7. 02

Die taz kaufe ich erst wieder, wenn die folgende Bitte in Erfüllung gegangen ist: „Ach, lieber Gott, erhör die eine Bitt’ / und nimm den Thomas Gsella auch gleich mit.“

D. SCHUPP, Gau-Odernheim

Es gibt Momente, da möchte man den lieben Gott inständig bitten, uns von „Satirikern“ wie Herrn Gsella zu befreien. Ein ganz und gar unchristliches Verlangen? Na, dann soll der taz-Holperreimer wenigstens zum Teufel gehen! UWE TÜNNERMANN, Lemgo

„Wahrheit“ muss sein! Und Satire sagt ja oft die Wahrheit – und ich finde das auch gut so.

Doch was sich „Dichter“ und Redakteur mit dem Geschreibe geleistet haben, ist böse, wirklich böse – mehr als gemein. Diese Verse sind keine Satrie mehr, können auch nicht sarkastisch sein. Sie zeigen einen unakzeptierbaren Charakter, einen Wesenszug, der mehr als verletzt. […] Warum geht „er“ nicht einmal ins Gegenüberhaus und unterhält sich mit der alten Frau? […]

FRIEDEL OELRICHS, Oldenburg

Selten habe ich in meinem Leben etwas so Geschmackloses wie diese Zeilen gelesen! Was will der Autor damit sagen? Ärgert er sich über die alten, einsamen Menschen, die am Fenster einschlafen, weil sie dort wenigstens subjektiv das Gefühl haben, nicht ganz alleine auf der Welt zu sein? Über die Situation vieler alter Menschen macht man keine Witze. Helfen wäre angesagt, Herr Gsella! IRIS LIEBEL, Fürth

Die Redaktion behält sich den Abdruck sowie das Kürzen von Briefen vor. Die erscheinenden LeserInnenbriefe geben nicht notwendigerweise die Meinung der taz wieder.