Regenspiele 2002

25.000 ZuschauerInnen pfeifen beim ersten Beachvolleyballturnier am Rathausstrand auf den Regen und Rudolf Lange – Stephanie Pohl und Okka Rau gewinnen / Jörg Ahmann und Axel Hager werden Vierte

von OKE GÖTTLICH

„Wann wird es endlich wieder Sommer“, schallte es aus den plastikumhüllten Lautsprechern am Rathausmarkt. „Ein Sommer wie er früher einmal war“, schrien die regenschirmbewaffneten Zuschauer Petrus entgegen. Das sogenannte Hamburger Wetter, welches die diesjährige Beachvolleyball-Tour beinahe an jedem Austragungsort heimsuchte, konnte den namensstiftenden Bewohnern der Schietwetterzone nichts anhaben. Sie nahmen es mit Humor und wetteiferten um den schnellsten Regenschirmöffner. Nur einmal während der verregneten drei Tage des erstmalig auf dem Rathausmarkt durchgeführten Turniers wurde das Publikum ungehalten.

Als nach der Siegerehrung Sport- und Bildungssenator Rudolf Lange seine olympiabewerbende Rede hielt, peitschten ihm zusätzlich zum Regen viele Pfiffe ins Gesicht. Grund hierfür dürfte neben den unglücklichen Entscheidungen im Bildungssektor auch die Tatsache sein, dass der Senat und das Bezirksamt Mitte dem sportlichen Treiben auf dem Rathausvorplatz erst nach langem Zögern zustimmte.

Eine Stimmung, die Veranstalter Frank Mackerodt geschickt nutzte, um den Senator zu fragen, ob man nächstes Jahr wiederkommen dürfe. „Wir bewerten die Veranstaltung als vollen Erfolg und freuen uns das Turnier im nächsten Jahr bei noch besserem Wetter wieder begrüßen zu dürfen“, versprach der verunsicherte Lange.

Schwächen, die sich die SpielerInnen auf dem Sandcourt nicht erlauben durften. Doch auch Jörg Ahmann und Axel Hager aus Hamburg konnten die selbstgesteckten Erwartungen nicht erfüllen. Erstmals wollten sie ihr Heimatturnier gewinnen. Doch im Halbfinale verloren sie gegen die späteren Turniersieger Andreas Scheuerpflug und Oliver Oetke. Ahmann/Hager zeigten sich als schlechte Verlierer und machten den dichten Turnierkalender dafür verantwortlich. „Wir haben zehn Spiele in drei Tagen absolviert, das ist einfach zuviel“, meinte Ahmann, der mit seinem Partner erst am Freitag vom Grand Slam in Marseille eingeflogen war. Dabei vergaß er, dass sowohl Oetke/Scheuerpflug als auch die Gewinnerinnen Stephanie Pohl und Okka Rau ebenfalls in Marseille aufgeschlagen haben. Die beiden Hamburgerinnen besiegten im Finale Andrea Ahmann und Jana Vollmer. Anschließend ging es in die warme Badewanne.