Einen Euro für die Jungfer

Ab sofort wird gesammelt. Für die Verschönerung der einstigen Hamburger Flaniermeile will ein gestern neu gegründeter Verein „Lebendiger Jungfernstieg e. V.“ mit der Spendendose rumgehen. Hinter dem Vereinsvorsitzenden und Bausenator Mario Mettbach (Schill-Partei) und seinem Vize, dem CDU-Abgeordneten Andreas Mattner, haben sich 36 „unglaublich honorige und kompetente“ Menschen geschart, wie Mettbach gestern im Alsterpavillon verkündete. Sie wollen nun eine Konzept erarbeiten, wie die fünf bis zehn Millionen Euro für die Neugestaltung des Jungfernstiegs (taz berichtete mehrfach) aufzubringen sind. „Noch ist keine Mark da“, räumte Mettbach ein, auch die genauen Kosten der Umgestaltung und der Zeitplan seien in seiner Behörde „noch in Arbeit“. Er hielte es aber für „eine gute Sache“, noch vor der Bürgerschaftswahl 2005 die sanierte Promeniermeile eröffnen zu können. Mit Veranstaltungen soll ebenso Geld eingenommen werden wie mit einem Soli-Euro pro Kaffee im Alsterpavillon. Spender könnten mit kleinen Auszeichnungen bedacht werden: Eine Urkunde ab 50 Euro oder eine Namensplakette an Lampen oder Bänken auf dem künftigen Prachtboulevard. Besonders freigebigen Spendern könnten höhere Ehren winken: Ab 10.000 Euro gibt es möglicherweise, so ist es angedacht, ein Abendessen mit Bürgermeister Ole von Beust. Das ist wirklich günstig zu nennen. SMV