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A

8 Frauen Frankreich 2002, R: Francois Ozon, D: Catherine Deneuve, Isabelle Huppert, Fanny Ardant, Emmanuelle Béart

„‘8 Femmes‘ ist ein Coup: Acht französische Schauspielerinnen - unter ihnen Catherine Deneuve, Isabelle Huppert, Fanny Ardant und Emmanuelle Béart – versammeln sich zu einer Hommage an das Kino und an dessen weibliche Stars. In einem 50er-Jahre-Setting geben sie den weiblichen Teil einer Familie, deren einziges männliches Mitglied eben mit einem Messer im Rücken gefunden wurde. Ort des Geschehens: Ein Landhaus, das der Schnee von der Außenwelt abschneidet. Die Telefonleitung ist gekappt, das Auto rührt sich nicht. Wer wars? Hitchcock hätte seine Freude gehabt. Und auch George Cukor, Vincente Minnelli oder Douglas Sirk hätten allen Grund, sich geschmeichelt zu fühlen. Denn ,8 Frauen‘ ist Krimi, Screwball-Comedy, Musical und Melodrama in einem, eine Mischung von Genres jener Zeit, in der das Studiosystem prosperierte und Schauspielerinnen noch Göttinnen gleich waren.“ (taz) Schauburg, Gondel, Casablanca OL

Amadeus (Director Cut) USA 1984/2002, R: Milos Forman, D: Tom Hulce, F. Murray Abraham

„Endlich kehrt Milos Formans Glanzstück in einer um 20 Minuten verlängerten Fassung in die Kinos zurück. Noch immer ist der innere Kampf Salieris zwischen Verehrung und Missgunst für seinen jüngeren Kollegen elektrisierend. Die opulente Ausstattung, die gewitzten Dialoge und virtuose Schnitte tun ein Übriges, dass sich damals wie heute auch erklärte Kunstbanausen für das magnetisierende Meisterwerk begeistern.“ (film.de) City

B

Bella Martha Deutschland 2001, R: Sandra Nettelbeck, B:Martina Gedeck, Sergio Castellitto

„Martha ist Chefköchin in einem kleinen Restaurant. Während sie im Kochen perfekt ist, ist sie im sonstigen Leben und besonders im Umgang mit Männern eher unbeholfen. Nach dem Unfalltod der Schwester muss sie sich nicht nur um deren kleine Tochter kümmern, sondern auch ein neuer Koch, ein lustiger Italiener, fordert ihre Aufmerksamkeit. Melancholische Komödie, die Appetit macht aufs Essen, auf die Liebe, auf das Leben. Sandra Nettelbeck setzt in ihrem ersten Kinofilm auf Sinnlichkeit und ihre charismatischeHauptdarstellerin Martina Gedeck, die sich mit Bravour durch den Film kocht." (Blickpunkt:Film) Filmstudio, Lichtspielhaus DEL

Blade II USA 2002, R: Guillermo Del Toro, D: Wesley Snipes,Kris Kristofferson

„Vampirjäger Blade muss sich bei seinem zweiten Auftritt mit seinen Erzfeinden, den Vampiren, verbünden, denn eine neue Spezies der Blutsauger macht auch vor der eigenen Gattung nicht Halt. Mehr Action- als Horrorfilm, setzt diese Fortsetzung ganz auf Rasanz, wobei mit Donnie Yen auch ein erfahrener Kampfchoreograf zur Verfügung stand. Einen ruhenden Pol bietet immerhin Kris Kristofferson als Blades Mentor." (tip) City,

Bridget Jones- Schokolade zum Frühstück USA/Großbritannien 2001, R: Sharon Maguire, D: Renee Zellweger, Hugh Grant

„Unter Singles ist das Tagebuch der Bridget Jones Kult: Ein pummeliges, neurotisches Wesen um die 30 kritzelt ein Jahr lang auf, was sie bewegt auf ihrer ständigen Jagd nach Mr. Perfect. Nur dass der Bestseller von Helen Fielding als US-Film viel von seinem schönen britischen Humor verliert.“ (tip) Atlantis

C

Crime Is King USA 2000, R: Demian Lichtenstein, Kurt Russell,Kevin Costner

„Fünf Männer überfallen in Elvis-Kostümen das Riviera-Casino in Las Vegas und entkommen mit einer Millionenbeute. Doch ihr eiskalter Anführer will das Geld für sich allein behalten und erschießt seine Partner. Nur einer überlebt und reißt sich den Geldsack unter den Nagel. Es kommt zum erbitterten Duell zwischen den beiden. Demian Lichtenstein greift jedes erdenkliche Genreklischee auf und lässt seine ‚Reservoir Dogs' durch ein ‚Ocean's Eleven'-Scenario schreiten. Abgerundet wird der Pop-Mix über Raub, Gier, Verrat, Mord und Sex mit einem Hauch Sentimentalität. Überzeugend vor allem Kevin Costner in derverrücktesten und amoralischsten Performance seiner Karriere."(Blickpunkt:Film) City

E

Elling Norwegen 2001, R: Petter Naess, D: Per ChristianEllefsen, Sven Nordin

„Nach dem Tod seiner Mutter wird der unselbstständige und ängstliche Mitvierziger Elling in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Dort teilt er sich das Zimmer mit dem liebenswert-rauhbeinigen Kjell Bjarne. Nach zwei Jahren werden die beiden Jungs ins ,echte Leben' entlassen. In seiner Art an Dustin Hoffmans ,Rainman' erinnernd, verkörpert Per Christian Ellefsen mit anrührendem Spiel jenen Elling, der auf seine Weise Genie und Kind in einem ist. Er und der ebenfalls hervorragend authentische Sven Nordin bringen die Zuschauer dazu, mit ihnen zu lachen, zu leiden und ihre Ängste als das zu nehmen, was sie sind: große, hinderliche Gesteinsbrocken auf dem Weg zur Normalität. Der ursprünglich als Theaterstück konzipierte Film war in Norwegen der Kinohit des Jahres 2001 und wurde für den Oscar als ,bester ausländischer Film' nominiert." (film.de) Filmstudio

F

Die fabelhafte Welt der Amélie Frankreich 2001, R: Jean-Pierrre Jeunet, D: Audrey Tautou, Matthieu Kassovitz

„Amélie, als Kind immer allein gewesen und mit blühender Phantasie gesegnet, arbeitet mit Anfang 20 als Kellnerin in einem Bistro am Montmartre, wo sie ihre verhärmte Kollegin verkuppelt und dem gemeinen Gemüsehändler Streiche spielt. EinFilm, der märchenhafte Züge mit den schönsten Elementen der Nouvelle Vague kreuzt." (Blickpunkt:Film) City

Der Felsen Deutschland 2001, R: Dominik Graf, D: Karoline Eichhorn, Peter Lohmeyer

„Katrin und Jürgen, Kollegen und heimliche Liebende, machen Urlaub auf Korsika. Jürgens Frau aber erwartet ein Kind, daher soll Schluss sein mit der Affäre. Aus dem gut gemeinten letzten Urlaub wird bald Streit, die beiden gehen verletzt und desorientiert ihre eigenen verschlungenen Wege. Dabei folgt die Kamera vor allem Katrin, die wiederum den halbstarken Malte trifft, während Jürgen sich mit einer Kellnerin amüsiert. Katrin macht sich „auf die Suche nach ihrem Leben“ – als wäre das Leben nicht immer schon da. Der Film ist mit einer DV-Kamera gedreht und wirkt so, als hielte ein Tourist durch den Sucher seiner Videokamera nach etwas Zeigenswertem Ausschau und wüsste nicht recht, was er sieht. Das Licht versuppt, die Farben sind trüb, die Konturen unscharf. Die Ereignisse sollen über Straßenhändler aus dem Senegal, der seinen Krempel mit einer Geschichte übers Geschichtenerzählen anpreist,miteinander in Beziehung gebracht und weitergesponnen werden. Das Drama nimmt seinen Lauf. Statt konkreter Lebenserfahrung sehe ich überwiegend Posen im Spiel und höre Klischees in jedem Dialog. Warum? Die DV-Kamera allein scheint überfordert, damit aufzuräumen.“ (taz) Schauburg, Casablanca OL

Flickering Lights Dänemark 2000, R: Anders Thomas Jensen, D: Ulrich Thomasen, Iben Hjejle

„Liebenswerte Außenseiter in abgedrehten Situationen – das ist Andes Thomas Jensens Metier. Wie schon in seinem großartigen Drehbuch zu ,In China essen sie Hunde‘ präsentiert er eine schwarzhumorige Komödie im Ganovenmilieu. Gespickt mit vielen herzlichen Details und schnörkellosen, lakonischen Dialogen erzählt Jensen von der wahren Freundschaft unter Männern. Für Sentimentalitäten bleibt da wenig Platz. ,Seit ihr alle schwul geworden?‘ lässt er seine Protagonsten in solchen Momenten fragen. Für wenig Feingefühl zeugt auch das für Jensen typische Massaker am Ende. Erstaunlicherweise ist der Film trotz aller Gewalt ein überaus warmherziger Genuß. Ein weiterer, wundervoller Beweis für die Blüte der modernen dänischen Kinos.“ (film.de) Cinema

G

Die geheimnisvolle Minusch Niederlande 2001, R: Vincent Bal, D; Theo Maasen, Carice van Houten

„Nachwuchsjournalist Tibbe steht bei einem holländischen Lokalblatt vor der Entlassung. Da lernt er Minusch kennen, die behauptet, eine Katze zu sein und ihm anbietet, ihn mit spannenden Infos für seine Zeitung zu versorgen. Tatsächlich liefert Minusch von ihren Katzengefährten so gute Geschichten, dass Tibbe zum Starreporter aufsteigt. In Holland hat sich die TV-Produktion „Minoes“ mit fast einer Mio. Zuschauer als Hit erwiesen. Damit lag es nah, die anrührende und witzige Geschichte der Kinderbuchautorin Anna Maria Geertruida Schmidt auch auf die große Leinwand zu bringen. Gut besetzt und angereichert mit Spezialeffekten gelang Regisseur Vincent Bal eine liebevolle Umsetzung des Sechs-Mio.-Dollar-Projekts, das nicht nur Kindern gefallen sollte.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CineStar

The Golden Bowl USA/Frankreich/Großbritannien 2001, R: James Ivolry, D: Uma Thurman, Nick Nolte, Anjelica Huston

Dass er Geschmack und ein besonderes Händchen für die elegant kostümierte europäische Romanwelt der Jahrhundertwende besitzt, hat der geschätzte amerikanische Literaturverfilmungs-Profi James Ivory längst hinreichend bewiesen – und ebenso, dass seine Manier des theatralisch gerafften Nacherzählens an einer gewissen neureichen Aufdringlichkeit leidet: Oft unterliegt das Subtile dem Penetranten. So hat auch Ivorys jüngster Film nach einem Henry-James-Roman, sein dritter, zwar ein ansehnliches Star-Quartett (Uma Thurman und Kate Beckinsale, Nick Nolte und Jeremy Northam) zu bieten, gibt aber von der delikaten Affäre zwischen Schwiegermutter und Schwiegersohn, zwischen amerikanischem Geldadel und italienischer Hocharistokratie nur einen schlicht gestrickten Abriss. (Der Spiegel) Cinema

Gosford Park USA 2001, R: Robert Altman, D: Alen Bates, Kristin Scott Thomas

„Ein Wochenende auf einem englischen Landsitz. Reiche und adelige Briten mit ihren Bediensteten, ein Mord, und nur jemand, der schon im Hause war, kann es gewesen sein. Jawohl, wir sind im Agatha-Christie-Land, und scheinbar hält sich Robert Altman an die fest gefügten Konventionen des Genres. Sein ,Gosford Park‘ ist auf den ersten Blick ein typisches ,british murder mystery‘. Man wartet förmlich auf den Auftritt von Peter Ustinov als Hercule Poirot. Aber man merkt schnell, dass der Blick tiefer geht, die Krimihandlung nur ein Vorwand ist, um das britische Klassensystem satirisch zu analysieren. Die Teilung in oben und unten durchzieht den ganzen Film. Alles was sich bei den Herrschaften abspielt, spiegelt sich beim Dienstpersonal. Die oben tun alles, die unten wissen alles! Und dieses komplexe Beziehungsgeflecht (mit Altmans typischer virtuosem Ensemblespiel, bei dem man trotz 36 größerer Rollen nie die Übersicht verliert) wird mit bissigem Witz und genauem Auge dargestellt. Der Film ist im Grunde eine Studie des Snobism.“ (hip) Atlantis, Casablanca OL

H

Heist – der letzte Coup USA 2001, R: David Mamet, D: Gene Hackman, Danny DeVito

„Mit seiner neunten Regiearbeit versucht Mamet sich an einer Fingerübung in Film Noir – und liefert ein subtil-hintergründiges Gaunerstück ab. Joe Moore ist ein Meisterdieb und exzellenter Taktiker. Er will sich zur Ruhe setzen, doch sein Hehler zwingt ihn zu einem weiteren, letzten Überfall. Der Coup gelingt, aber dann beginnt ein heimtückisches Intrigenspiel um die Beute. Mamets Betrügerthriller lebt von Zwischentönen und einer raffinierten Spannungsdramaturgie, die den Zuschauer permanent im Zweifel über die wahre Motivation der tricksenden Gauner hält. Ein Krimi für Tüftler.“ (Cinema) Kino 46

Der Herr der Ringe – Die Gefährten USA 2001, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian Mckellen

„Ein großer Film, ein begeisternder Film, ein mit Freude geschaffenes Stück Kino, das (basierend auf dem ersten Buch, die beiden anderen sind zu Ende gedreht und kommen in den nächsten beiden Jahren in die Kinos) Tolkiens Klassiker mit Begeisterung umarmt und die Kenner wie die Novizen mit etwas ganz Besonderem belohnt: Intelligenz und Filmkunst, die unabhängig von der blinden Treue zum geschriebenen Wort arbeitet." (Entertainment Weekly) City

I

Ice Age USA 2002, R: Chris Wedge

„Auf der Erde ist es bitterkalt. In Scharen flüchten Menschen undTiere vor der drohenden Eiszeit gen Süden. Nur Mammut Manfred undsein unfreiwilliger Faultier-Kumpel Sid bleiben zurück. Als sie an einem Flussufer ein Eskimo-Baby finden, gesellt sich zu dem ungleichen Paar noch der grimmige Säbelzahntiger Diego. Nach Disney und Dreamworks hat sich mit 20th Century Fox das dritte große Hollywood-Studio am neuen ,Genre' des digitalen Animationsfilms versucht. Das Gespann aus missmutigem Manfred und stoffeligem Sid erinnert stark an ,Shrek' und dessen namenlosen Eselfreund. Allerdings ist der Humor weit weniger bissig und absurd. Bei der Entwicklung des Plots hielt man sich, der jüngeren Zielgruppe zuliebe, eher an Disneys ,Dinosaurier'-Idylle. Nichtsdestotrotz bietet ,Ice Age' turbulente Familienunterhaltung mit berauschender Optik." (film.de) CinemaxX, City, CineStar, CinemaxX OL, City, Cinema im HBF

Ich bin Sam USA 2001, R: Jessie Nelson, D: Sean Penn, Michelle Pfeiffer

„Narrensicher ist Sean Penn als geistig behinderter Vater, der vor Gericht um das Pflegerecht für seine kleine Tochter kämpft, für den Oscar nominiert worden. Doch bei aller Witzigkeit und wamrherzigen Ernsthaftigkeit ist „I am Sam“ rührseliger und verkitschter als „A Beautiful Mind“. Mit ihrer plakativen Botschaft über Vorurteile und wahre Elternliebe fliegt Regisseurin Nelson oft übers Kuckucksnest. Penns Wortwiederholungen und Zuckungen a la „Rainman“ sowie die neurotische Nervosität von Michelle Pfeifer als gestresste Star-Anwältin verstärkt Nelson noch mit hektischen Schwenks und Schnitten zwischen Doku und hipper Ästhetik.“ (Rolling Stone) City

Italienisch für Anfänger Dänemark 2000, R: Lone Scherfing, D: Anders W. Berthelsen, Peter Gantzler

„Die schönste romantische Komödie der letztjährigen Berlinale war nicht etwa ‘Chocolat‘, sondern der fünfte Dogmafilm ‘Italiensk for Begyndere‘. Beide liefen im Wettbewerb, und ‘Italienisch...‘ wurde dort nicht nur mit vier Preisen ausgezeichnet, sondern auch viel stürmischer beklatscht. Frappierend an ihm ist, dass die Regisseurin sich zwar streng an das formale Keuschheitsgelübde der Dogmafilmer gehalten hat, man dies aber schon nach wenigen Minuten völlig vergisst. Der Film erzählt von sechs Menschen, die in einer tristen Vorstadt von Kopenhagen leben und sich in einem Volkshochschulkurs treffen. Er ist gefüllt mit zärtlichen, absurden Pointen, die vom Leben abgeguckt scheinen. Und es begeistert, wie behutsam und subtil Lone Scherfing es fertigbringt, die sechs mit ihren Schwächen, Unbeholfenheit und Schüchternheit so liebenswert zu machen. (hip) City

J

John Q. USA 2002, R: Nick Cassavetes, D: Denzel Washington, Robert Duval

„Als die Versicherung die Herzoperation seines Sohnes nicht bezahlen will, verschafft ein Kurzarbeiter (Denzel Washington darf einmal mehr an der eigenen Heiligsprechung arbeiten) seinen Protest mit der Waffe und entsprechender Medienressonanz Gewicht. Regisseur Nick Cassavetes nimmt das Publikum gleich mit in sentimentale Geiselhaft und verfällt auf eben jene Moral der unmittelbaren Reichweite, die die Wurzel des Problems ist.“ (tip) City, CinemaxX (auch OV)

K

Kissing Jessica USA 2001, R: Charles Herman-Wurmfeld, D: Jennifer Westfeldt, Heather Juergenssen

„Ist es ein echtes Coming-out oder doch nur der Beginn einer wunderbaren Freundschaft? Jessica und Helen lernen sich durch eine Kontaktanzeige kennen und sind zum ersten Mal mit der Möglichkeit konfrontiert, eine Frau zu lieben. Das Filmdebüt des Theaterregisseurs Charles Herman-Wurmfeld ist eine jener Independent-Komödien, die sich selbst auf die Schultern klopfen, weil sie ein kontroverses, gleichwohl politisch korrektes Thema verhaldeln. Milieu und Humor erinnern nicht von ungefähr an Woody Allens Filme, nur ist dessen neurotisches Parlando hysterischer Schwatzhaftigkeit gewichen.“ (tip) CinemaxX

Der kleine Eisbär Deutschland 2001, R: Piet de Rycker, Graf Thilo Rothkirch

„Nachdem Eisbär Lars seine ersten herzigen Abenteuer in der ‚Sendung mit der Maus‘ überstanden hat, wagt er jetzt einen Ausflug auf die Leinwand. Über zwei Jahre haben 200 Zeichner an dem bislang aufwändigsten deutschen Zeichentrickfilm gebastelt..“ (Cinema) CineStar

L

Lilo & Stitch USA 2002, R: Chris Sanders, Dean DeBlois

„Das außerirdische Monster Stitch ist klein, blau und gemein. Daher wird es vom intergalaktischen Senat ins Exil verbannt. Bei der Überführung gelingt dem cleveren Giftzwerg allerdings die Flucht. Stitch taucht auf der Erde unter. Dort trifft er auf das hawaiianische Mädchen Lilo. Von ihr lernt der wilde Rabauke, dass es im Leben außer Hass und Gewalt noch andere Werte gibt. Mit dem traditionellen Zeichentrickfilm ‚Lilo & Stitch‘ unternehmen die Disney Studios einen verzweifelten Versuch, auf den längst abgefahrenen Pokémon-Zug aufzuspringen. Trotz einiger wunderschön detaillierter Bilder fehlt es der Geschichte jedoch grundlegend an Substanz. Einen wilden Alien zum liebenswerten Kuscheltier umzupolen, vermag nicht wirklich zu fesseln. Disney-Kitsch trifft Pokémon-Action. Dieser Spagat ist nicht geglückt.“ (film.de) CinemaxX, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, CineStar, Lichtspielhaus DEL, Apollo BHV

M

Matrix USA 1999, R:Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeeves, Laurence Fishburne

„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte, plündert ‘Alien‘ genauso wie ‘Strange Days‘: Die Welt wird von den Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen schen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung.“ (Der Spiegel) City

Memento USA 2000, R: Christopher Nolan, D: Guy Pearce,Carrie-Anne Moss

„Konsequent zwingt uns Regisseur Christopher Nolan in den defekten Kopf seines Helden: Leonard Shelby hat gerade einen schen erschossen, aber weder er noch wir wissen, warum. Wir wissen es nicht, weil der Film gerade angefangen hat. Er weiß es nicht, weil sein Kurzzeitgedächtnisnicht existiert. Ein Meisterwerk, angesiedelt irgendwo zwischen Filmnoir und Erkenntnistheorie.“ (tip) City

Men in Black II USA 2002, R: Barry Sonnenfeld, D: Will Smith, Tommy Lee Jones

Ich weiß nicht mehr, von welchem Planeten Barry Sonnenfeld kommt. Der Regisseur von „Get Shorty“ und dem ersten „Men in Black“ hat in seinen letzten Filmen „Wild Wild West“ und „Big Trouble“ nicht mehr viel Interesse am menschlichen Leben gezeigt. Und wenn man sich „Men in Black II“ ansieht, muss man annehmen, dass er nicht etwa die hippen und bissigen Pointen für das Beste an dem ersten Film hielt, sondern die konventionelle, trashige Sequenz, in der Will Smith viel Schläge einsteckt und im Schleim badet. „MIIB“ (so das Originalkürzel) besteht fast nur aus solchem physischen Humor. Neue Spezial-Effekte gibt es keine mehr. 1997 zeigte Sonnenfeld, dass Fantasy- und Monsterfilme ihre Unschuld verloren hatten. Die Tricks sahen sowieso immer falsch aus, warum also nicht die Spezial-Effekte in Lacher verwandeln? Die Idee, dass ein Alien die Form eines netten jüdischen Ladenbesitzers annehmen würde, dass Silvester Stallone von einem anderen Planeten stammt und dass außerdem ein Geheimdienst, die alten Polizei-Filme und Fernsehserien imitierend, den Auftrag hat, auf solche Wesen aufzupassen, war das Neuste an satirischer Medien-Ironie. Aber einige guten Ideen kann man nicht wiederholen, oder besser, man kann sie kopieren, aber nicht weiterentwickeln.“ (The New Yorker) CinemaxX (auch OV), CinemaxX DEL, CinemaxX OL, CineStar, Lichtspielhaus DEL, Passage BHV, Aladin BHV, Wall-Lichtspiele OL

Monsoon Wedding Indien 2001, R: Mira Nair, D: Naseeruddin Shah, Lillete Dubey

„Satajit Ray trifft auf Robert Altman, so lässt sich Mira Nairs diesjähriger Venedig-Sieger in wenigen Worten recht treffend subsumieren. Nair, hierzulande dem Arthouse-Publikum durch Filme wie ,Salaam Bombay‘ oder ,Mississippi Masala' wohlbekannt, schildert in ihrer in Neu Delhi angesiedelten Tragikomödie die turbulenten Geschehnisse rund um eine Mittelklasse-Hochzeit. Dabei treffen Tradition und Moderne, Hollywood und Bollywood, Gucci und Saris mit geballter Wucht aufeinander, was ebenso spaßige wie ernste Folgen nach sich zieht. Kunst und Kommerz gehen dabei eine wunderbare Ehe ein." (Blickpunkt:Film) Filmstudio

Die Monster AG USA 2001, R: Peter Docter, Lee Unkrich, David Silverman

„Neuester Streich der Pixar Studios, die schon mit ,Toy Story' Zeichentrick-Geschichte geschrieben haben. Ihre amüsante, gutmütige (Kuschel-) Monstergeschichte verteilt satirische Seitenhiebe auf Leistungsgesellschaft und Großkonzerne und konzentriert sich auf ein turbulentes Katz-und-Maus-Spiel zwischen guten und bösen Monstern. Temporeiches Highlight ist eine Verfolgungsjagd über das Türenfließband." (Blickpunkt:Film) City, Casablanca OL

Mord nach Plan USA 2002, R: Barbet Schroeder, D: Sandra Bullock, Ben Chaplin

„Zwei Oberschüler studieren kriminologische Handbücher und töten danach eine junge Frau, um den perfekten Mord zu verüben, als Ausdruck absoluter Freiheit und eigener Überlegenheit. Die hochmütigen Täter wollen beweisen, dass sie schlauer sind als die Polizei, und müssen sich von Sandra Bullock in der Rolle der ermittelnden Kripobeamtin eines Besseren belehren lassen. Weniger überzeugend ist allerdings, wie Regisseur Schroeder die Geschichte ihrer eigenen Vergangenheit inszeniert.“ (tip) CinemaxX, CinemaxX OL, CineStar, Apollo BHV

N

The Nine Lives of Tomas Katz Großbritannien/Deutschland 1999, R: Ben Hopkins, D: Thomas Fischer, Ian McNeice / Originalfassung mit Untertiteln

Das Staatsvermögen von Großbritannien wird einfach so auf das Konto eines Rentners überwiesen. Der Minister fürs Fischereiwesen erklärt plötzlich einem Land im „Mittel-Fernen-Osten“ den Krieg. Erstklässler stecken ihre Schule in Brand und alle Eingänge zu den Londoner U-Bahnhöfen verschwinden plötzlich. Die Apokalypse naht an diesem Tag der Sonnenfinsternis, kurz vor dem Wechsel des Milleniums, von dem uns der Brite Ben Hopkins in seiner grotesken Komödie „Die neun Leben des Tomas Katz“ erzählt. Für jede einzelne Sequenz des Films hat sich der Filmemacher Ben Hopkins solch einen tiefschwarzen Instant-Mythos ausgedacht. Zudem mag Hopkins den Realismus im Kino überhaupt nicht und deshalb erzählt er nicht nur bizarre Geschichten, er lässt auch die Bilder dazu Amok laufen. Jede Szene ist stilistisch anders aufbereitet. Er arbeitet mit verschiedenen Film- und Videoformaten, verfremdet die Bilder dann mit allen möglichen Techniken, beschleunigt, verlangsamt, überlagert sie, lässt sie rückwärts laufen, wiederholt sie wie,w,w,w,wie,wie in einer Endlosschleife. All das wirkt eher zusammengeworfen als wohlüberlegt montiert, aber Hopkins gelingt es mit seiner überdrehten Fantasie und makaberem Witz den Zuschauer ständig zu überraschen. Was kann man von einem Film mehr verlangen? (hip) Kino 46

Nirgendwo in Afrika Deutschland 2001, R: Caroline Link, D: JulianeKöhler, Matthias Habich

„Ein jüdischer Anwalt übernimmt 1938 die Stelle eines Verwalters auf einer verwahrlosten Farm in Kenia. Während sich seine Frau nur allmählich an die unbequemen Lebensumstände gewöhnen kann, blüht die schüchterne Tochter schnell auf. Der einfühlsam inszenierte, ausgesprochen unterhaltsame Film profitiert von wohltemperierten Landschaftsaufnahmen, flotter Dramaturgie, einfühlsamer Musik und einer entschlossenen Kamera- undSchnittführung." (filmdienst) City, Lichtspielhaus DEL, Wall-Lichtspiele OL

Nix wie raus aus Orange County USA 2002, R: Jake Kasdan, D: Colin Hanks, Jack Black

„Shaun Brumder ist ein literarisch begabter Schüler, dessen einziges Ziel es ist, aus seinem erstickend oberflächlichen Heimatvorort zu entfliehen und die Universität von Stanford zu besuchen. Doch sein Antrag wird verwechselt und er erhält eine Absage. Sein dauerzugedröhnter Bruder Lance fährt ihn in einem beängstigendem Roadtrip nach Stanford, wo sie die Sache persönlich in die Hand nehmen. Das Außergewöhnlichste an dieser harmlosen Teeniekomödie ist der Umstand, dass sich vor und hinter der Kamera der Nachwuchs von Hollywoods größsten Stars (Hanks, Kasdan) findet. Der gutmütige Coming-of-Age-Spaß schlägt einen leichtherzigen Ton an, der all den vorgeführten Charakterschwächen eine erheiternde Seite abgewinnt.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CineStar, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, Apollo BHV

Nomaden der Lüfte– das Geheimnis der Zugvögel Frankreich/Deutschland/Spanien/Italien 2001,R: Jacques Perrin, Jacques Cluzaud, Michel Debats

„‘Das Geheimnis der Zugvögel' – so der Untertitel des Films – ist eine luftige Weltreise. Und wir fliegen fast hundert Minuten mit hoch über den Wolken. Dabei sind wir immer auf Flughöhe mitdem Vogelschwarm, das Gefieder zum Anfassen nah. Dabei ist derTrick von Perrins ungewöhnlichen Nahaufnahmen so banal wie natürlich: Die Hauptdarsteller wurden in einer Vogelschule von Hand aufgezogen, die Ersatzeltern der Vögel waren die Kameraleute und Piloten eines Ultraleichtflugzeugs. Doch davon ist im Film nichts zu sehen.Der Mensch tritt hier gänzlich in den Hintergrund, was wohl dieVoraussetzung dafür ist, sich als Mitglied eines Vogelzugs zu fühlen. Das gelingt in vielen guten Momenten auch. Dennoch ist es schade, dass so gut wie nichts kommentiert wird." (taz) Filmstudio

P

Party Animals ... Wilder geht‘s nicht USA 2002, R: Walt Becker, D: Ryan Reynolds, Tara Reid

„Die Jungs sind notgeil, die Mädels blond, sie tragen keine Höschen und haben große Titen. Den Humor von College-Komödien darf man mit gutem Gewissen als eher flachbrüstig beschreiben und die Variationsmöglichkeiten dieses Genres als nicht allzu vielfältig. Wer sich jedoch über brennende Inder, Oben-ohne-Nachhilfe, furzende Studenten und Hundesperma im Sandwich prächtig amüsiert, dem besorgen es die ‚Party Animals‘ zuverlässig. Menschen, denen die Witzfähigkeit von Körpersekreten eher verschlossen bleibt, können sich allerdings nur wundern.“ (tip) CinemaxX, CineStar, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, Passage BHV

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Rivers and Tides Deutschland 2000, R: Thomas Riedelsheimer, D: Andy Goldsworthy

„Über den schottischen Künstler Andy Goldsworthy sind bereits etliche Bildbände erschienen. Sein Material nimmt er ausschließlich aus der Natur. Er arbeitet mit Steinen, Blättern, Zweigen, Eis; überlässt sie dem Wind, dem Regen, der Zeit, die sie verändern. Der Filmemacher Thomas Riedelheimer begleitete den Künstler vier Jahre lang, dokumentierte den langwierigen Schaffensprozess, wenn Goldsworthy Landschaften in Kanada, USA, Frankreich und Schottland umgestaltete. Dabei gelang ihm ein sehr schönes Porträt, dessen Wirkung durch die Musik von Fred Frith noch verstärkt wird.“ (Blickpunkt: Film) City

Roter Satin Frankreich 2002, R: Raja Amari, D: Hiam Abbas, Hend Fahem / Originalfassung mit Untertiteln

„Roter Satin ist der Stoff, aus dem die Träume sind. Lilia (Hiam Abbas), eine etwa 40-jährige Witwe in Tunis, fängt beim Putzen unwillkürlich an zu tanzen, als sie sich im Spiegel erblickt. Diese kleinen Ausfallschritte aus dem Alltag führen die Heldin in die Welt der Bauchtänzerinnen, wo sie in Seide und Geschmeide Gäste verzaubert und mit jedem fremden Blick, den sie fesselt, an Selbstbewusstsein gewinnt. Nabel- und Gedankenfreiheit liegen gar nicht so weit auseinander, sagt die Regisseurin Raja Amari in ihrem anmutig-spröden Emanzipationsfilm und zeigt dem Zuschauer, dass wichtige Entscheidungen aus dem Bauch heraus getroffen werden sollten (Der Spiegel) Cinema

The Royal Tenenbaums USA 2001, R: Wes Anderson, D: Gene Hackman, Ben Stiller, Anjelica Huston

„Die US-Amerikaner hätten so gerne eine königliche Familie, deshalb sind die Kennedys und ,Dallas‘ dort so beliebt. Auch die Tenenbaums sind solche ,Buddenbrooks‘ Amerikas, nur ihre besten Zeiten sind schon vergangen. In den 70er Jahren waren alle drei Sprösslinge der Familie Wunderkinder. Doch der Vater ist ein Filou, und als er von der Familie verstoßen wurde, ging es mit dieser bergab. ,Die Royal Tenenbaums‘ ist eine melancholische Komödie und ein Ensemblefilm voller Stars, die durchweg inspiriert spielen, doch der Knaller des Films ist Gene Hackman. Er ist zugleich unausstehlich und charmant, ein Rüpel und anrührend traurig, er tut Unverzeihliches und man hat ihm schon in der nächsten Szene vergeben. (hip) City

Rufmord – Jenseits der Moral Frankreich/USA, R: Rod Lurie, D: Joan Allen, Jeff Bridges, Gary Oldman

„Ein US-Vizepräsident wird gesucht. Der demokratische Präsident Jackson Evans entscheidet sich für die Außenseiterin Laine Hanson. Die Republikaner bringen ihre Geschütze in Stellung. Bald finden sich Fotos von einer Orgie, an der Frau Hanson in Collegetagen teilgenommen haben soll. Eine Kommission wird berufen, die die Tauglichkeit der Kandidatin prüfen soll. Rod Lurie erzeugt in seinem spannenden Polit-Drama eine beißend-stickige Atmosphäre des ständigen Hinterhalts, die getragen wird von den herausragenden Darstellern.“ (tip) City

S

Der Schuh des Manitu – extra large Deutschland 2001, R: Michael „Bully“ Herbig, D: Michael „Bully“ Herbig, Christian Tramitz

Die Wiederaufführung des Kassenknüllers des letzten Jahres wird ein wenig aufgemöbelt, damit einige nochmal reingehen: Jetzt die „Extra Large“-Fassung , „mit brandneuen Szenen! Wie alles begann...“ Also die DVD-Version im Kino. „Westernparodie um einen bayerischen Apachenhäuptling, seinen Trapperfreund und seinen schwulen Zwillingsbruder. Im zweiten Regiestreich von Michael ‘Bully‘ Herbig gibt es nicht nur ein Wiedersehen mit den Bayerisch sprechenden Winnetou- & Old-Shatterhand-Figuren aus der ‘Bullyparade‘. Zur Freude der ‘Traumschiff‘-Fangemeinde tritt auch Abahachis schwuler Zwillingsbruder auf. Slapstick- und gagreiche Westernparodie.“ (Blickpunkt: Film), CinemaxX, CineStar, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, Apollo BHV

Sexy Beast Großbritannien 2002, R: Jonathan Glazer, D: Ben Kingsley, Ray Winstone

Vor neun Jahren hat sich Gary ‚Gal‘ Dove aus der Londoner Unterwelt zurückgezogen und genießt nun mit seiner Frau Deedee sein Leben unter der spanischen Sonne. Unangemeldet platzt Psychopath Logan in Gals Leben: Logan will Gal zu einem letzten riskanten Job in Großbritannien überreden. Als Gal ablehnt, setzt er eine Kette von apokalyptischen Ereignissen in Gang und bringt sich in Lebensgefahr. Fulminantes Regiedebüt des Videoclip-Spezialisten Jonathan Glazer, der der altbekannten Geschichte vom Gangster, der für einen letzten Job aus dem Ruhestand kommen soll, neue Seiten abgewinnt. Der Coup der einfallsreich fotografierten und erzählten Thrillerkomödie ist das Schauspielduell von Ray Winstone und Ben Kingsley, die er beide mit sensationeller Wirkung gegen ihren Rollentypus inszeniert hat.“ (Blickpunkt:Film) Atlantis

So weit die Füße tragen Deutschland 2001, R: Hardy Martins, D:Bernhard Bettermann, Michael Mendl

„Neuverfilmung des Erfolgsromans von Martin Bauer, der die Fluchteines deutschen Werhmachtsoffiziers aus ostsibirischen Bleiwerken nach Deutschland beschreibt. Ohne jede künstlerische Intention entstandene Zeitreise in den kalten Krieg, fast schon bestürzend in seiner Plattheit." (tip) City

Spider-Man USA 2002, R: Sam Raimi, D: Tobey Maguire, Kirsten Dunst

„Peter Parker, ein streberhafter Teenager, erlangt durch den Biss einer genmanipulierten Spinne Superkräfte. Diese setzt er zunächst egoistisch ein, mit fatalen Folgen. Doch dann kämpft er als ,Spider-Man‘ gegen das Verbrechen – was ihn allerdings in ein Dilemma nach dem andern stürzt. Sam Raimis bunte Verfilmung des legendären Comics wird dessen Geist überwiegend gerecht. Tobey Maguire verkörpert den Hamlet unter den Superhelden, Kirsten Dunst ist das Mädchen, das Peter ersehnt, das als Freundin von Spider-Man aber in Gefahr ist. " (Neue Zürcher Zeitung) CinemaxX, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, CineStar

Spirit – Der wilde Mustang USA 2002, R: Kelly Asbury, Lorna Cook

„Das neueste Animationsabenteuer aus dem Hause Dreamworks ist im Gegensatz zu den Vorgängern sehr konventionell. Der am Computer entstandene Zeichentrickfilm bietet actiongeladene Hollywoodspannung für Kinder. Ein Hengst, der über einen riesigen Canyon hüpft, zwischen explodierenden Hütten durch Feuerwände läuft, einen hochhaushohen Wasserfall hinunterfliegt und in Lebensgefahr gerät. Man muss selber entscheiden, ob man sein Kind dieser Actionwelt aussetzt oder fantasievolleren und ruhigeren Filmen den Vorzug gibt. Die bisherigen Dreamworks-Filme wie ,Shrek‘ waren sympathische Fantasieprodukte, ,Spirit‘ ist deutlich herz- und witzloser und deshalb im direkten Vergleich eine Enttäuschung.“ (Film.de) Schauburg, CinemaxX, CineStar, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, Apollo BHV

Sprich mit ihr (Hable con Ella) Spanien 2001, R: Pedro Almodovar, D: Elena Anaya, Javier Camara / Originalfassung mit Untertiteln

„Pfleger Benigno und der ältere Schriftsteller Marco sitzen bei einer Tanz-Vorführung nebeneinander. Im Krankenhaus treffen sie sich wieder. Dort kümmert sich Benigno rührend um eine im Koma liegende Ballettschülerin und Marco besucht seine beim Stierkampf verletzte Freundin, die ebenfalls ins Koma gefallen ist. Mit dem zärtlichen, mitreißenden Drama von Liebe, Tod, Einsamkeit und Kommunikation liefert Pedro Almodovar ein surreal anmutendes Meisterwerk. Die Geschichten seiner vier Protagonisten erzählt er über raffinierte Rückblenden, Weiterführung in der Gegenwart bis hinein in die Zukunft.“ (Blickpunkt:Film) Atlantis

Spy Game USA 2001, R: Tony Scott D: Robert Redford, Brad Pitt

„Spy Game, der finale Countdown, schildert eine Männerfreundschaft über 16 Jahre. Robert Redford spielt einen CIA-Agenten, der gegen Ende des Vietnam-Kriegs in einem jungen Mann (Brad Pitt) sein jugendliches Ebenbild findet. Die verschachtelte Dranmturgie, die den Zuschauer ständig in lang vergangene Kriege katapultiert, bremst den Film immer wieder, bevor er richtig in Schwung kommmt.“ (Der Spiegel) City (auch OV)

Starbuck – Holger Meins Deutschland 2001, R: Gerd Conradt

Gerd Conradt, Filmemacher und einstiger Freund des 1974 nach einem Hungerstreik gestorbenen RAF-Mitglieds Holger Meins, folgt dessen Bildspur von den Selbstporträts des Schülers, über Arbeiten an der Kunsthochschule bis zu einer letzten Collage, die in der Haft entstand. Freunde und Weggefährten kommen zu Wort und schaffen ein Gegenbild zur offiziellen, von Steckbriefen und Verhaftungsfotos dominierten Erinnerung an den einstigen Top-Terroristen.“ (tip) Cinema

Star Wars: Episode II USA 2002, R: George Lucas, D: Ewan McGregor, Natalie Portman

„Wieder geht es um den ewigen Kampf im All zwischen Gut und Böse, wieder zücken die Jedi-Ritter ihre Lichtsäbel, wieder kommt der tuntige Roboter C-3PO unter die Räder, wieder werden Schauspieler zu Statisten degradiert, und am Ende wird Lucas wieder um ein paar hundert Millionen reicher sein. Doch Überraschungen oder gar neues Material für Parodien bietet diese ,Krieg der Sterne'-Folge kaum. Denn Lucas bedient sich hier vor allem aus den Fundus, dener und seine Epigonen selbst geschaffen haben, und so hat er quasi sein eigenes Werk geklont und für den ,Angriff derKlonkrieger' die besten Sequenzen recycelt." (Der Spiegel) CinemaxX, Cinestar

T

Tanguy – Der Nesthocker Frankreich 2001, R: Etienne Chatiliez, D: Sabine Azéma, André Dussolier

„Tanguy ist ein frecher Kotzbrocken hinter der Fassade des weltgewandt-freundlichen Menschen. Während Freundin oder Eine-Nacht-Liebschaften abhauen können, haben seine Eltern einen schweren Stand: Denn der 29-Jährige denkt gar nicht daran, von zu Hause auszuziehen – bis Mama und Papa dem missratenen Filius den Krieg erklären. Nach seinem charmanten Komödienhit ,Das Glück liegt in der Wiese' legt Etienne Chatiliez diese schwarze Komödie nach, in der hochgehaltene Familienwerte eine verschmitze Breitseite abbekommen. Erneut glänzt Sabine Azéma in einer Hauptrolle als allergisch auf den Sohnemann reagierende Mama."(Blickpunkt:Film) Filmstudio

Tatis Schützenfest Frankreich 1947, R: Jaques Tati, D: Jaques Tati

Tati drehte seinen ersten langen Spielfilm mit zwei Kameras: Eine davon belichtete den Film in einem obskuren Farbverfahren namens Thompsoncolor. Erst vor kurzem gelang es, diese Filmrollen auch zu entwickeln, so dass Tati als rasender Briefträger nicht mehr in Schwarzweiß, sondern in Rotgrün gegen Windmühlen kämpft. Aber auch wenn man von den Farben eher enttäuscht ist, gibt die Neuaufführung willkommene Gelegenheit, eine der gelungensten Filmkomödien aller Zeiten wieder auf der Leinwand zu sehen. Spätestens wenn Tati zum ersten Mal mit seinem Fahrrad in die Kneipe brettert, hat man vor lauter Lachen keine Zeit mehr, auf die grünen Häuser und roten Kühe zu achten. (hip) Open Air-Kino im Haus am Walde

U

Untreu USA 2002, R: Adrian Lyne, D: Diane Lane, Richard Gere

„‘Untreu‘ basiert auf Claude Chabrols Film ‚Die untreue Frau‘ (1969) und hat dessen Plot in den Grundzügen übernommen: Eine in gutbürgerlichen Verhältnissen lebende Ehefrau und Mutter hat eine Affäre, der Ehemann kommt dahinter und erschlägt die Liebhaber im Affekt. Im gemeinsamen Wissen um den Todschlag kommt sich das Ehepaar wieder näher. Der Blickwinkel der beiden Film ist jedoch völlig verschieden: Während Chabrol die Geschichte durchgängig vom Gesichtspunkt des Mannes schildert, erzählt Adrian Lyne dem ersten Teil aus der Perspektive der Frau. Mit Diane Lane besitzt der Film seinen größten Aktivposten: Wie sie sämtliche Stadien des Abenteuers von der zaghaften Annäherung bis zur ungehemmten Leidenschaft durchspielt, hat Klasse. So viel Klasse, das sich der Film, als er schließlich auf die Perspektive des Ehemannes umschwenkt, von diesem Bruch nicht mehr erholt.“ (tip) CinemaxX, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, CineStar

V

Vanilla Sky USA 2001, R: Cameron Crowe, D: Tom Cruise, Penélope Cruz

„Obwohl sich das amerikanische Remake von ,Open Your Eyes' strikt an der Szenenfolge des Originals orientiert, entstand einvöllig anderer Film: Regisseur Cameron Crowe sucht in der rätselhaften, auf verschiedenen Realitätsebenen erzählten Geschichte vom reichen Verleger Davis Amens, der durch einenUnfall sein Gesicht und sein Selbstbewusstsein verliert, weniger die Brüche als vielmehr die Kontinuität –der Film verliebt sich in seine Figuren und findet eine mögliche Liebesgeschichte." (tip) City

Vaya con Dios Deutschland 2002, R: Zoltan Spirandelli, D: Daniel Brühl, Chiara Schoras, Michael Gwisdek

„Drei Cantorianer-Mönche müssen ihre Brandenburger Abtei verlassen, weil es ihr an Nachwuchs und Geld mangelt. Sie machen sich auf die lange Reise in die Toskana zum letzten noch verbliebenen Cantorianer-Kloster. Doch der Weg dorthin ist mit irdischen Verlockungen gepflastert. Komödiantisches Roadmovie, bei dem Erstlingsregisseur Zoltan Spirandelli vor allem auf den prall von klösterlicher Askese auf irdische Vergnügungssucht und die daraus resultiernden absurd-komischen Momente setzt. Der Soundtrack aus meditativer Chormusik nimmt gefangen und setzt ebenfalls einen Kontrapunkt zur hektischen Betriebsamkeit außerhalb der Klostermauern.“ (Blickpunkt: Film) City

40 Tage und 40 Nächte USA 2002, R: Michael Lehmann, D: Josh Hartnett, Shanny Sossamon

„Ihren Titel verdankt die Komödie der Wette, die ein Webdesigner gegen die eigene Libido hält, nach dem ihn seine Freundin verlassen hat und die ewigen One-Night-Standseinen schalen Nachgeschmack bekommen haben. Aber selbst wenn man so schmuck wie Josh Harnett aussieht und die Welt einzig von silikonbewehrten Sirenen bevölkert scheint, bleibt das komische Potential dieses Zölibats doch sehr begrenzt. Das Delirium seines Helden inspirierte Lehmann dann auch zu wenig mehr als den handelsüblichen Slapstick-Einlagen – und der Erkenntnis, dass in jeder amerikanischen Sexkomödie gefälligst ein romantisches Herz zu schlagen hat." (tip) CinemaxX auch in der Originalfassung ohne Untertitel

W

Was nicht passt wird passend gemacht Deutschland 2002, R: Peter Thorweald, D: Ralf Richter, Willi Thomwarth

„Auf der Baustelle der Ruhrpottmalocher Horst, Kalle und Kümmelgibt's keinen Schnickschnack. Egal ob Bretter, Keller verschalung oder der tote polnische Schwarzarbeiter, der in einer Zementgrube verschwindet: Was nicht passt, wird mit der Kreissäge ganz schnell passend gemacht. Die Helden dieser Lowlife-Komödie sind Brüder im Geiste von Thorwalds Erfolg ,Bang Boom Bang': Statt kiffend auf dem Sofa sitzen sie saufend im Bauwagen, sind aber genauso skurril, lustig und liebenswert." (tip) City

Wir waren Helden USA 2002, R: Randall Wallace, D: Mel Gibson, Madeleine Stowe

„Übler Vietnam-Revisionismus des Autors von ‚Braveheart‘ und ‚Pearl Harbour‘ Randall Wallace. Eine derart klischeetriefende, plumpe und in ihrer ideologischen Dreistigkeit unfreiwillig komische Frontschwein-Hymne war wohl seit John Waynes ‚Die grünen Teufel‘ von 1968 nicht mehr zu sehen.“(Der Spiegel) CinemaxX, CinemaxX OL, CineStar, Lichtspielhaus DEL

Z

Der Zimmerspringbrunnen Deutschland 2001, R: Peter Timm, D: Götz Schubert, Simone Solga

„Hinrich Lobek (Götz Schubert) gehört zu den Verlierern der Wende, trauert seligen DDR-Zeiten nach und sucht die Schuld an seiner Misere überall, nur nicht bei sich selbst. Grenzenlos ostalgisch, verdingt er sich zuletzt als Zimmerspringbrunnen-Vertreter – und macht Karriere. Denn die Ladenhüter aus der Westproduktion finden in den Plattenbauten plötzlich reißenden Absatz, als er sie mit einer wasserspeienden Miniatur des Ostberliner Fernsehturms verziert. Ein Hauch von Wahrheit mag ja in der Tragikomödie von Peter Timm („Go Trabi Go“) stecken, allerdings wirkt deutsch-deutsche Realität hier so didaktisch wie eine Folge der „Lindenstraße“: zahnlos, ohne Sprachwitz, weinerlich.“ (Cinema) City