Geld für drei „i“ und zwei „p“

Innovativ, international, problemaufgreifend und perspektivisch: das Projekt „Niemand ist eine Insel“ von GAK und Gröpelinger „Lichthaus“. Dafür gibt es 200.000 Euro von der Bundeskulturstiftung

So schnell kann’s gehen. Gerade zwei Wochen ist es her, dass Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin den Bremer Kulturmanagern seine Bundeskulturstiftung im Waller Medienzentrum vorstellte, da kann die Gesellschaft für Aktuelle Kunst (GAK) zusammen mit Horst Griese vom Gröpelinger Lichthaus vermelden: Zuschlag!

200.000 Euro wird die Bundeskulturstiftung zuschießen für das Projekt „Niemand ist eine Insel“, das im Herbst 2003 „Bremen wirkungsvoll durchdringen“ soll. Beworben haben sich GAK und Lichthaus mit diesem Projekt allerdings nicht erst nach dem Besuch des Kulturstaatsministers, sondern bereits Anfang Juni.

Die Jury der Bundeskulturstiftung fällte ihre Entscheidung auf der Grundlage des Konzepts, die konkreten Planungen laufen jetzt erst an. Horst Griese: „Wir sind gerade dabei, eine Liste mit möglichen Künstlern zusammenzustellen.“

In Frage kämen Künstler jeglicher Herkunft, letztendlich soll ein „Vergleich im internationalen Maßstab“ möglich sein. Zur Erinnerung: Der Kulturstaastminister betonte bei der Präsentation der Bundeskulturstiftung, Vorraussetzung für eine Förderung sei das „Doppel-i“: innovativ und international müssten die beantragten Projekte sein.

Die GAK und Lichthaus hatten sogar noch ein drittes „i“ ins Rennen geschickt: Ihre Kunstprojekte sollen in die „vorhandenen Raumressourcen“ der Stadt integriert werden und dabei ohne „singuläre Autorenschaft“ auskommen. Stattdessen sollen sie in „Zusammenhang mit gesellschaftlicher Praxis“ stehen, sich in „Problemfelder einmischen“ um „Perspektiven zu verschieben“. Keine Werke in „endgültiger Form“ seien zu erwarten, dafür ein Prozess. „In einigen Fällen ist die Kommunikation selbst das Ziel.“

GAK und Lichthaus gehören zu den ersten Empfängern von Bundeskulturmitteln überhaupt und Horst Griese ist sich sicher: „Wir sind gefördert worden, weil unser Projekt einen innovativen Ansatz hat.“

Das betrifft sowohl die Ausstellungsorganisation als auch die Produktion von Kunst. Traditionelle Attribute des Kunstbetriebs wie Vernissagen wird es bei diesem Projekt nicht geben. Was letztendlich dabei herauskommt? Fortsetzung folgt 2003. kli

Die Förderrichtlinien sind unter www.kulturstiftung-bund.de einzusehen (die Adresse „bundeskulturstiftung.de“ hat sich der Privatmann Goetz Kluge aus Tokyo gesichert – international, innovativ und schlichtweg schneller als Julian Nida-Rümelin)