Die Mauer fällt

Denkmalschutz hin, Denkmalschutz her: Bürgerschaftspräsident Christian Weber (SPD) kümmerte das gestern nicht. Mit notdürftig hochgekrempelten Hemdsärmeln, grauer Bügelfaltenhose und baumelndem Schlips rückte er der Mauer vor der Bürgerschaft mit dem Presslufthammer zu Leibe – zumindest symbolisch, denn die eigentliche Arbeit überließ er dann doch den Profis. Die werden die Brüstung, die den Parlamentsbau knapp 36 Jahre gegen das Marktplatz-Treiben abgrenzte, dem Erdboden gleichmachen – sehr zum Leidwesen des Landesdenkmalschützers. „Ich hätte die Mauer ganz gerne erhalten“, gibt Georg Skalecki zu. Immerhin sei die Betonwand Bestandteil des Bürgerschaftsgebäudes, und dieses stehe „in allen Teilen unter Denkmalschutz“. Geholfen hat es nichts: Ende letzten Jahres setzten sich die BefürworterInnen einer Freitreppe durch, die zu einem neuen Skulpturengarten führen soll. Skalecki: „Es gibt schlimmere Verluste.“ sim / Foto: K. Rolfes