wirtschaft in deutschland

Der Antrieb fehlt

Die verschlechterten Aussichten für die US-Konjunktur schlagen auf die Wirtschaft in Deutschland durch. Gestern schätzte auch das Münchner Ifo-Institut das Wachstum für dieses Jahr nur noch auf 0,7 Prozent. Es liegt damit etwa im Mittel der anderen Institute und großen Banken, die Prognosen von 0,6 bis 0,9 Prozent abgegeben hatten. Besonders vorsichtig ist die HypoVereinsbank, die lediglich einen BIP-Zuwachs von 0,25 Prozent erwartet.

Hauptproblem ist, dass die bisherige Hoffnung auf dem Export ruhte und hier nun zumindest aus den USA mit erheblich weniger Dynamik zu rechnen ist. Schließlich kommt die inländische Nachfrage gar nicht in Schwung. Weder bei den privaten Haushalten, die noch mit den Euroteuerungen hadern, noch in der Industrie, wo die Unternehmen – auch aufgrund der eigenen miesen Zahlen – keine Wagnisse bei Investitionsgütern eingehen wollen. Was kommt, kommt aus dem Ausland – hauptsächlich Einzelaufträge für Schiffe, Fahrzeuge und Eisenbahnen. Die Inlandsorders gehen dagegen zurück.

Noch gar nicht mitgerechnet ist bei all dem ein Risiko, für das die Konjunkturexperten bisher noch keine Größenordnung angeben können: die Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten.

BW