Nachgesichert
: Zentral gesteuert

Konsequenz aus Pallas-Havarie

Als eine Konsequenz aus der Strandung des Frachters „Pallas“ 1998 vor Amrum hat jetzt die Wasserschutzpolizei (WSP) länderübergreifend eine Zentrale Leitstelle in Cuxhaven eingerichtet. In dieser Zentrale werden die marinen Aktivitäten der Polizeien von Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein zusammen gefasst. „Damit ist es möglich, dass aus Niedersachsen, ein hamburgisches Polizeiboot an die mecklenburgische Küste zum Einsatz kommt“, erklärte ein Sprecher der WSP.

Grundlage der Leitzentrale ist ein Verwaltungsabkommen der Innenminister aller Küstenländer. „Diese Koordination verkürzt die Entscheidungswege, zentralisiert die Kompetenz und effektiviert die Einsatzplanung“, so der Polizeisprecher. Nach der Pallas-Havarie hatte eine Kommission unter der Leitung des Bremer Ex-Senators Claus Grobecker eine Sanierung des deutschen Sicherheitssystems an der Küste gefordert und erste Vorschläge umgesetzt.

Umweltschutzorganisationen geht das nicht weit genug. Der WWF etwa verlangt neben dem Zusammenschluss der zuständigen Bundes- und Länderbehörden auch noch weitgehende Sicherheitsvorschriften für Schiffsneubaue sowie eine ständige Präsenz von mehreren (Hochsee-)Schleppern in Nord- und Ostsee, die extreme Gefahrentransporte begleiten sollten.

Über 400.000 Schiffsbewegungen werden jährlich in der Deutschen Bucht registriert. Bei der Havarie der Pallas 1998 war zwar vergleichsweise wenig Schweröl ausgelaufen, doch der Schaden war beträchtlich. Größere Havarien könnten das Ökosystem des Wattenmeeres zerstören und den Fremdenverkehr lahm legen. schuh