Mordverdächtiger im Hungerstreik

BERLIN taz ■ Der Niederländer Volkert van der Graaf, der am 6. Mai in Hilversum Pim Fortuyn ermordet haben soll, will nicht künstlich ernährt werden, wenn er im Zuge seines Hungerstreiks zu sterben droht. Van der Graaf, der fünf Minuten nach dem Attentat auf den holländischen Rechtspopulisten gefasst wurde und seitdem in Untersuchungshaft sitzt, protestiert seit über drei Wochen mit dem Hungerstreik gegen die Kameraüberwachung in seiner Zelle. Der 32-Jährige fertigt nach Angaben des Justizministeriums in Den Haag zurzeit eine Erklärung an, in der er Zwangsernährung ablehnt. Experten gehen davon aus, dass die Behörden die Erklärung respektieren, da in Holland das individuelle Selbststimmungsrecht über der Sorgfaltspflicht des Staates gegenüber dem Gefangenen und des Arztes gegenüber seinem Patienten stehe. Van der Graaf verweigert die Aussage zum Mord an Fortuyn. HERA