: berliner szenen NY im White Trash
Westfalenzauber
Elvis Pummel ist ein pummeliger Westfale. Westfalen weisen oft diese nette Art von Pummeligkeit auf, das kommt von der guten Luft. Zusammen mit dem vielen Bierheben ergibt das eine stiernackige Massigkeit, der sogar der Profi-Westfale Götz Alsmann nicht entkommen konnte.
Außer dem Nacken hat Elvis Pummel noch die Stimme mit Götz Alsmann gemein, ansonsten sind seine Eltern der Legendary Stardust Cowboy, Trini Lopez, irgendein westfälischer Bauer und Jonathan Richman. Der alte Jonathan Richman, der von den Modern Lovers. Der alte Jonathan Richman wird auch vor dem Auftritt Elvis Pummels im White Trash gespielt, gleich danach Richard Hells duftes „Blank Generation“, eine Variante von Bob McFaddens duftem „Beat Generation“, der Hymne der Beatniks in New York und anderswo.
Zusammen mit den vielen merkwürdigen Lampen und den merkwürdigen Porzellanlöwen und dem China-Chi-Chi-Quatsch fühlt man sich so im White Trash, wie man sich in New York fühlt. Vermutlich. Keiner weiß ja momentan genau, wie man sich in New York fühlt. Vielleicht sollte man die englischsprachigen Menschen fragen, über die ein Gast beeindruckt wispert „Alles New Yorker“, obwohl das vielleicht auch nur Baltimorer oder Bostoner sind. Jenen alten New Yorker Hit „Beat Generation“ singen, nachdem Elvis Pummel in ein leises Mikrofon geschrien hat „I’m Elvis P. and I shit on technology“, dann noch zwei Menschen, die aussehen wie Peggy Moffat und ihr Vater, der sich als ihre Mutter verkleidet hat. Wahrscheinlich auch New Yorker. Oder Westfalen. „Darf hier eigentlich jeder singen?“, fragt der beeindruckte Gast da ganz ohne Zynismus. Natürlich dürfen nur die, die den Text kennen oder Westfalen sind. JENNI ZYLKA
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