Annan pocht auf Inspektion

UN-Generalsekretär Kofi Annan fordert, Bagdad solle Waffenkontrolleure zulassen

NEW YORK/DUBAI dpa/afp/rtr ■ UN-Generalsekretär Kofi Annan hat eine schnelle Wiederaufnahme der Waffenkontrollen in Irak gefordert. Nur die sofortige Rückkehr der Inspektoren könne eine Lösung aller offenen Probleme ermöglichen, erklärte Annan in einem Brief an Bagdad, mit dem er auf das irakische Gesprächsangebot an UN-Chefinspekteur Hans Blix reagierte. Irak müsse sich an die Resolution 1284 des Weltsicherheitsrats über die Wiederaufnahme der Suche nach Massenvernichtungswaffen im Irak halten und diese erfüllen, schrieb Annan an Iraks Außenminister Nadschi Sabri. Zugleich äußerte Annan Bedenken, dass die Ziele Iraks bei den angestrebten Gesprächen offenbar andere seien als die des UN-Sicherheitsrats.

Unterdessen hat Sabri schwere Vorwürfe gegen den Unmovic-Chef Hans Blix erhoben. Er warf ihm in einem Zeitungsinterview vor, er habe dem „Druck und der Erpressung“ der USA nachgegeben. Der Zeitung El Bajan sagte Sabri, Blix habe die Pflichten des ehemaligen Chefs der abgezogenen UNO-Waffeninspektoren, Richard Butler, übernommen. Dieser sei ein Spion gewesen.

Das irakische Parlament stellte sich derweil einmütig hinter Präsident Saddam Hussein. Sollte dieser von den USA angegriffen werden, werde sein Volk als vereinte Armee dem Aggressor widerstehen, hieß es in einer Erklärung von 249 Abgeordneten.

Der britische Außenamtsstaatsminister Mike O’Brien erklärte im BBC-Rundfunk, ein Angriff auf Irak stehe nicht unmittelbar bevor und sei auch nicht unvermeidlich. Es liege jedoch an Saddam Hussein, eine Rückkehr der Waffeninspektoren zu gewähren und internationales Recht einzuhalten, so O’Brien.