Sex vor Gericht

In Verden steht ein Berliner wegen Sexualdelikten vor Gericht. Ein psychiatrisches Gutachten soll klären

Nach einer Morddrohung gegen einen mutmaßlichen Sexualtäter aus Berlin hat dessen Prozess vor dem Verdener Landgericht am Donnerstag mit Verspätung begonnen. Zum Auftakt hatte der Verteidiger des 35 Jahre alten Angeklagten erklärt, ein Zeuge wolle auf seinen Mandanten im Sitzungssaal schießen. Bei einer angeordneten Durchsuchung wurde jedoch keine Waffe entdeckt.

Dem 35-jährigen Berliner wird eine Serie von sexuellen Nötigungen, Körperverletzungen und sexueller Missbrauch sowie Vergewaltigung von Frauen vorgeworfen. Der Angeklagte räumte eine Körperverletzung ein, bestritt aber die Sexualdelikte. Er habe seine Ex-Partnerin nicht zum sexuellen Verkehr gezwungen. Ein Baby, das bei einem vermeintlich erzwungenen Beischlaf gezeugt worden sein soll, habe sich die Frau gewünscht, sagte der Beschuldigte.

Die 29 Jahre alte Frau tritt als Nebenklägerin auf. Das Gericht will einen psychiatrischen Gutachter bestellen. Der Prozess geht in der kommenden Woche weiter. DPA