Rosi Rolands Bremer Klatschgeschichten
: Wir verbieten den Frauen das Auto fahren!!!

Ein Mann, eine Idee

Als Jörg Schulz neuer Oberbürgermeister von Bremerhaven wurde, da wollte er einen richtigen Wirtschaftsreferenten an seiner Seite haben. Nicht nur immer am Rock der eitlen Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungs-Gesellschaften hängen, die vom Bremer Senat gesteuert werden, sondern selbst einen Mann mit fachlichem Durchblick, das war nach Schulz‘ Geschmack. Immerhin wollte er ja selbst den Ocean-Park realisieren, an dem die Wiesbadener Projektentwickler von der Köllmann-AG gescheitert waren. Volker Löhmann war der neue Mann, qualifiziert hatte er sich als Referent im Bremer CDU-Haus, für die Bezahlung reichte gerade BAT 1 aus. Das war im Jahre 2000.

Die Liste der Verdienste von Volker Löhmann ist lang, der richtige Durchbruch ist in Bremerhaven noch nicht gelungen. Das muss Löhmann gespürt haben. Er setzte sich jedenfalls an seinen PC und dachte eine Woche lang nach. Das Ergebnis verbreitete er bescheiden als „Redebausteine“ Freitag mittags aus seinem Dienst-PC. Wir zitieren wegen der Bedeutung der Redebausteine das Original:

„Welche Probleme belasten uns am meisten? Arbeitslosigkeit? Soziale Ungerechtigkeit? Gewalt unter Jugendlichen? Verkehrschaos? Terror der Ökonomie? Mangelnder Gesundheitszustand der Gesamtbevölkerung? Für alle diese Frage habe ich eine ernst gemeinte Lösung: Wir verbieten den Frauen das Auto fahren!!!

Wenn Frauen nicht mit dem Auto fahren dürfen, könnten einige keinen Job annehmen und somit wäre für viele arbeitslose Männer wieder eine Tätigkeit gefunden. Dadurch schaffen wir zwar keine Arbeitsplätze, aber die vorhandenen wären gerechter unter die Haushalte aufgeteilt und somit wäre der drohenden sozialen Ungerechtigkeit entgegen gewirkt.

Frauen wären nicht mehr so mobil und würden mehr Zeit der Kindererziehung widmen, was unserer Jugend zu Gute kommen würde. (...)

Ein vielleicht unbeachteter Punkt ist der, dass die Frau bei der örtlichen Bindung an ihren Wohnsitz nur lokale Geschäfte nutzen könnte, was die großen Handelsketten in fernabgelegenen Industriegebieten deutlich zu Gunsten der kleinen Tante Emma-Läden oder Wochenmärkte schwächt. Die mobile Eingrenzung der Frau hätte somit auch einen Effekt auf den Terror der Großindustrie. (...)

Frauen beschweren sich doch immer, dass sie sich auf den Straßen nicht sicher fühlen. Ich würde sagen: Ein Grund mehr für sie, zu Hause zu bleiben.“

Soweit die Idee des Bremerhavener Wirtschafts-Referenten Volker Löhmann – wahrhaftig würdig, ins CDU-Programm aufgenommen zu werden! Einen Anlauf hat Lohmann da schon gemacht – im September 2001 wollte er Bürgermeister von Bassum werden. Die wollten ihn aber nicht. Komisch, findet Ihre Rosi Roland