Viererkette glänzt

VfB Lübeck gewinnt zum Auftakt der Zweiten Bundesliga mit 1:0 gegen Oberhausen: verdienter Sieg. Trainer Heckings System hat Erfolg

Der Trainer-Fuchs Aleks Ristic staunte nicht schlecht, als das Gastspiel seiner Oberhausener Kicker auf der Lübecker Lohmühle beendet war. Denn der heimische Aufsteiger hatte bei seinem Comeback in Liga Zwei mit 1:0 gewonnen. Neidlos gratulierte Ristic seinem Gegner. „Ich habe nicht viel zu sagen, außer dass ich eine verdiente Niederlage gegen eine sehr starke Mannschaft gesehen habe“, überließ Ristic schnell seinem Kollegen Hecking das Wort. Der Lübecker Trainer verkündete nicht ohne Stolz, jedoch mit Understatement, „einen ordentlichen Saisonauftakt für den VfB“ geschafft zu haben.

In der Anfangsphase der Partie sah es allerdings nicht nach einem Lübecker Fußball-Fest aus. Die von VfB-Trainer Hecking aufgebotene Viererkette benötigte gut zehn Minuten, um ihre Nervosität abzulegen. Dann jedoch praktizierte die Abwehrreihe 80 Minuten eindrucksvoll, zu welchen Leistungen sie fähig ist. Dass drei Viertel dieser Kette in der Vorsaison noch gar nicht beim VfB spielten, lässt deutlich die gute Arbeit des Trainers erkennen.

Die Oberhausener Angreifer, immerhin mit der Empfehlung eines Testspiel-Sieges über Borussia Dortmund angereist, wurden kaum gesehen. Freude bereiteten dagegen die Vorstöße der Lübecker Außenverteidiger Türkmen und Laaser. Mit Marco Weißhaupt hat der Aufsteiger zudem einen Mann verpflichtet, der von Zeit zu Zeit den genialen Pass spielt. Überraschend gut auch die Abstimmung mit den drei Spitzen.

Als Goalgetter Jens Scharping kurz nach dem Wechsel das fällige 1:0 markiert hatte, nahm der Lübecker Auftaktsieg langsam Konturen an. Leicht hätten Bärwolf und Kruppke erhöhen können. So musste noch einmal gezittert werden: Nach einem unglücklichen Handspiel Kruppkes zeigte Schiri Meyer auf den Punkt. Doch Torwart Wilde und der Pfosten retteten für Lübeck. Nach diesem Auftakt dürften beim kommenden Heimspiel des Aufsteigers mit Sicherheit mehr als nur 8.000 Zuschauer an die Lohmühle strömen – und das nicht nur, weil der Gegner dann FC St.Pauli heißt. TORSTEN HOPPE

VfB Lübeck: Wilde; Türkmen, Hasse, Kullig, Laaser; Schweißing, Mbidzo, Weißhaupt (Achilles/87.); Kruppke (Thioune/78.), Bärwolf, Scharping (Petersen/84.)

Tor: 1:0 Scharping (50.)