AJB-Betriebsrat gegen Knigge

Der größte Bremer Beschäftigungsträger soll nicht einfach abgewickelt werden

Mit scharfer Kritik an der geplanten Auflösung der Arbeits- und Jugendwerkstätten (AJB) hat sich jetzt der AJB-Betriebsrat in einem dreiseitigen Brief an die Abgeordneten der Bürgerschaft gewandt. Arnold Knigge, Staatsrat im Arbeitsressort, hatte erklärt, der einzige staatliche Beschäftigungsträger stehe vor dem Aus. Der Betriebsrat fürchtet nun, dass bei der Abwicklung auch die hohen Standards hinsichtlich der Betreuung der Maßnahmen auf dem zweiten Arbeitsmarkt mit entsorgt werden.

Die Auflösung der AJB sei ein „Bauernopfer“, das nur von Fehlern und falschen Entscheidungen des Ressorts ablenken solle. Staatsrat Knigge als langjähriger Aufsichtsratsvorsitzender hätte mit seiner „ruinösen Förderpolitik“ den AJB in die Krise getrieben, um dann für den sanierungsbedürftigen Betrieb noch einmal 650.000 Mark Beratungs- und Umstrukturierungskosten in den Sand zu setzen.

Nach Ideen aus dem Arbeitsressort soll der AJB – zu ihm gehören unter anderem die Recyclinghöfe und die Quartierservice – in Teile zerlegt und auf nichtstaatliche Träger verteilt werden.

Eine solche Lösung ginge laut Betriebsrat mit einer verschlechterung der jetzt existierenden Beschäftigungsverhältnisse einher.

An einem runden Tisch solle daher geklärt werden, wie die Qualität des AJB aufrechterhalten werden kann. In dem Brief spricht sich der Betriebsrat gegen den „Unterbietungswettbewerb“ der Träger und ihrer Beschäftigten aus. „Wenn eine Neuordnung der Trägerlandschaft anvisiert wird“, heißt es, dann sollte das „sowohl den Ansprüchen der Beschäftigten und der Vereine als auch derjenigen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Arbeit mehr finden können, gerecht werden.“ hey