montagskolumne: meinhard rohr zur lage der nation im spiegel seines wissens
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Demnächst heißt es also: Stoiber/Westerwelle statt Schröder/Fischer. Wenn es bei der Bundestagswahl am 22. September tatsächlich zum Ernstfall kommen sollte, dann übernimmt, pünktlich zum 20-jährigen Antrittsjubiläum eines Helmut Kohl, die Generation von Konrad Adenauer und Ludwig Erhard, von Elvis und Pelvis, von Hansaplast und Plastebomber die politische Macht an der Spree, dann vertreibt Karin Stoiber Doris Köpf aus dem Kanzleramt. Bleibt die Frage: Kommen die Exminister, Altkanzler und ehemaligen Präsidenten als anachronistische Wiedergänger, als Untote und Zombies einer 1998 schmählich untergegangenen Epoche an die Macht, um die Linken, zu denen ich leider auch einmal gehörte, endgültig in der Versenkung verschwinden zu lassen und eine „Schröder-Welt“ von rechts zu etablieren, diesmal schwarz-gelb statt rot-grün getüncht? Eine große, großartige und großzügige Frage, die mich lange Überlegung, aber auch die Kraft für eine Antwort kostete.

Diese Kolumne erscheint in loser, aber leider häufiger Folge.