Hamburg droht kein Hochwasser

Auch ohne Stauwehr Geesthacht würde eine Flutwelle im Hafen verebben. Senat plant Vorwarnsystem bei Unwettern. Sandsäcke sind der Renner

Das Hochwasser am Oberlauf der Elbe in Sachsen wird nach Ansicht des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) kaum Auswirkungen auf Hamburg haben. „Der Wasserstand im Hafen dürfte maximal um wenige Zentimeter steigen“, teilte eine Sprecherin des BSH mit. Überflutungsbecken und Flussniederungen an der mittleren Elbe könnten bereits einen Teil des Wassers aufnehmen. Selbst wenn bei extremen Wassermengen die Tore in Geesthacht ganz weit geöffnet würden, wäre die dadurch zu erwartende Erhöhung des Pegels im Hafen eine Marginalie.

Trotzdem bereitet sich Hamburg auf mögliche Überschwemmungen vor. Mit einem neuen Vorwarnsystem wollen die Behörden die Bürger bei einem drohenden Unwetter schneller informieren. Besonders gefährdet sind die Stadtviertel an Alster, Kollau und Wandse. „Da stehen Häuser in Gebieten, in denen sie besser nicht gebaut worden wären“, erklärte Peter Haake, Leiter des Amtes für Wasserwirtschaft. Einen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit sieht die Behörde deshalb in der Beratung von Hausbesitzern. Denn schon mit einfachen Maßnahmen wie dem Abschotten einer Kellertreppe könne ein hoher Gebäudeschaden vermieden werden, so Haake.

Doch die Hamburger sind längst aktiv geworden. Täglich fragen etwa 20 Anrufer bei der Feuerwehr nach Sandsäcken. „Es ist das erste Mal, dass die Leute so viel Initiative zeigen“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Allein die Halstenbeker Firma C. B. König Feuerschutz hat in den vergangenen Wochen knapp 3000 Sandsäcke verkauft. lno