:
… und sonst?
Was haben Berlin und Hamburg gemeinsam? Beide Städte ziehen angeblich die Kreativlinge aus der ganzen Bundesrepublik an. In einer gestern veröffentlichten Umfrage der Zeitschrift Page sagten 39 Prozent der Teilnehmer, an der Spree sei der Wohlfühlfaktor am höchsten. 35 Prozent sprachen sich für Hamburg aus, nur fünf Prozent für Köln, München und Düsseldorf. In den hohen Berliner Räumen ist eben genug Platz für Fantasie. Da kann man sich schon einiges einfallen lassen. Zum Beispiel in einer Spielhalle die Kasse ausrauben, danach weglaufen und gleich wieder zurückkommen. So machte es gestern ein 31-Jähriger, der gleichzeitig mit der Polizei wieder am Tatort ankam und den Raub reuevoll gestand. Gestern früh wurden außerdem innerhalb von einer Stunde zwei Kreuzberger Gaststätten überfallen. Einer der Wirte schlug die Übeltäter mit einem Baseballschläger in die Flucht. Zur selben Zeit wollte sich ein 13-Jähriger in Friedrichshain das Leben nehmen. Er sprang aus dem fünften Stock, landete auf einem Blumenbeet und kam mit Beinverletzungen davon. Als Ursache der Tat nannte er Stress.
Berlin mag die Fantasie anregen. Wenn man ohne Job ist, sieht es finster aus. Laut einer Forsa-Umfrage bei Unternehmern zählt das Arbeitsamt Südwest bundesweit zu den Schlusslichtern. Vielleicht sind die Decken dort zu niedrig. Da sollte man sich auch mal was einfallen lassen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen