vorlauf konzert Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Man kommt nicht dran vorbei: Der Kongress tanzt, aber das macht er anderswo. Was heißt, dass derzeit alle, die nur eine Gitarre oder einen Tonarm zu halten wissen, in Köln beim großen musikalischen Branchentreff der Popkomm sind, während sich die Hinterbliebenen in dieser Woche hier mal mit ihrer Plattensammlung vergnügen dürfen. Oder besser gleich der Musik der Zahlenmystik nachhorchen. Ein schöner Tag dafür, heute. Ein 16. August. Das ist natürlich der Tag, an dem Elvis Presley (muss immer wieder wiederholt werden) gestorben ist. Vor 25 Jahren. Der König des Rock’n’Roll. Vater von Rock war bekanntermaßen der Blues, und voilà: Kann das nur der tumbe Zufall sein, dass sich der Blues-Orpheus Robert Johnson gleichfalls an einem 16. August vom Leben verabschiedete? Die Blueser übrigens sind nicht nach Köln abgewandert. Die sind hier geblieben und treffen sich bei der Mississippi Blues Night im Ratskeller Köpenick, heute um 20 Uhr, mit Abi Wallenstein, Nick Katzmann und anderen. Oder am Samstag auf dem Sportplatz Groß Lindow ab 17 Uhr beim Blues-Rock-Open-Air mit Mississippi Mud, Arny Kay und Birth Control – dies natürlich nur eine Kleinstauswahl an Blueskonzerten. Aber genug an Trübsinn. Dieses Gedenken der Vergänglichkeit. Auch wenn die barocken Dichter zu Recht wussten: Alles ist eitel. Mehr Aufmunterndes jetzt: Vor genau 33 Jahren regnete es auf Max Yasgurs Farm. Und die Leute waren trotzdem glücklich, damals in Woodstock. Außerdem starb Elvis nicht nur, er wurde auch geboren. An einem 8. Januar übrigens. Wie David Bowie, das sich stets neu häutende Rock-Chamäleon. Bowie kommt am 22. September bei seiner „Heathen“-Tour nach Berlin. So viel Zukunft muss hier schon noch sein.