Rice rät zu Angriff auf „bösen Mann“

US-Sicherheitsberaterin hält es für unvermeidlich, gegen Saddam Hussein vorzugehen

LONDON/BAGDAD rtr ■ Die USA haben nach Einschätzung der Nationalen Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice keine andere Wahl, als gegen Iraks Präsidenten Saddam Hussein vorzugehen. „Wir können uns sicherlich nicht den Luxus leisten, nichts zu tun“, sagte Rice im Sender BBC. Saddam sei zweimal dem Besitz von Atomwaffen näher gekommen, als der Westen gedacht habe. „Dies ist ein böser Mann“, sagte sie. Sollte Saddam zudem in den Besitz von Massenvernichtungswaffen gelangen und die Möglichkeit haben, sie abzufeuern, werde er „uns allen verheerenden Schaden zufügen“, so Rice.

US-Präsident George Bush hat einen Militärschlag gegen Irak nicht ausgeschlossen, weil das Land in den Besitz von Massenvernichtungswaffen gelangen wolle. Sein Ziel ist die Entmachtung Saddams. Bush habe aber noch nicht entschieden, wie er vorgehen werde, sagte Rice.

Die USA fordern, dass Irak die Rückkehr der 1998 abgezogenen UN-Waffeninspektoren ermöglicht. Das Land hatte nach der Niederlage im Golfkrieg 1991 der UNO zugesagt, dass die Inspektoren ungehindert überprüfen können, ob Irak Massenvernichtungswaffen herstellt oder besitzt. Irak erklärte die Kontrollen jedoch für abgeschlossen.

Unterdessen kündigte Saddam an, für eine weitere Amtszeit anzutreten. Der Kommandorat habe einmütig zugestimmt, teilte die staatliche Agentur INA mit.